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Beim Nato-Gipfel 2017 schubste US-Präsident Donald Trump Montenegros Premier Dusko Markovic noch unsanft zur Seite. Nun fürchtet er, die Regierung in Podgorica könnte den Dritten Weltkrieg auslösen.

Foto: AP / Matt Dunham

Brüssel – Nach den Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum Nato-Land Montenegro hat das Militärbündnis die Pflicht seiner Mitglieder zum Beistand bei Angriffen betont. "Die kollektive Verteidigungsklausel der Nato in Artikel 5 (des Nordatlantikvertrags) ist bedingungslos und eisenhart", sagte ein Nato-Vertreter am Freitag.

Auch Trump habe klargemacht, dass die USA "der Nato vollständig verpflichtet" seien. Trump hatte am Dienstag erneut Zweifel an seiner Treue zur Nato-Beistandsgarantie genährt. Er frage sich, warum die Nato-Partner ein kleines Mitgliedsland wie Montenegro im Fall eines Angriffs verteidigen müssten, sagte Trump im US-Fernsehsenders Fox News. Montenegro sei ein winziges Land mit "sehr starken" und "sehr aggressiven" Menschen, könne durch die Nato-Beistandspflicht aber einen Dritten Weltkrieg auslösen.

Schulter an Schulter mit den USA

Artikel 5 sei in der Nato-Geschichte bisher erst ein Mal genutzt worden, sagte der Nato-Vertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte. Dies sei nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA gewesen. "Dies führte zur größten Nato-Operation in Afghanistan."

Dort seien Hunderttausende Soldaten aus Europa und aus Kanada "Schulter and Schulter mit den US-Truppen gestanden", sagte der Bündnis-Vertreter. Mehr als tausend von ihnen hätten dabei ihr Leben verloren.

In Montenegro leben rund 660.000 Menschen, das Militär zählt nur wenige tausend Soldaten. Der kleine Balkanstaat trennte sich 2006 von Serbien. Im Frühjahr 2017 trat er der Nato als 29. Mitglied bei. (APA, 20.7.2018)