Küche, Kirche und Kinder, das Programm der Regierung für Frauen, ist – jetzt neu! – noch um die Lederhose erweitert.

Die ist auch Teil unserer Tradition und mittlerweile der Gleichberechtigung unterworfen. Ausgleichend dazu ist die Kirche jetzt doch nicht so rasend wichtig. Kreuz an der Wand reicht. Christliche Werte im klassischen Sinn zeichnen das Regierungsprogramm auch nicht unbedingt aus.

Das hat zwar Proteste diverser Würdenträger und Hilfsorganisationen getriggert, ist aber im Großen und Ganzen sowohl Kanzler als auch Vizekanzler egal. Wichtig sind die Würdenträger dann, wenn man ein schönes Foto mit ihnen machen kann. Auf den Rest kann man verzichten.

Die Familienministerin kürzt die Gelder für den Kindergarten: Leistbare Kinderbetreuung ist völlig überbewertet, wer keinen Kindergarten mehr findet, soll einfach eine Nanny anstellen. Die Frauenministerin, ihr alter ego, hält nichts von Verwandlungen à Dr. Hyde oder Clark Kent, bleibt auch in ihrer zweiten Identität bei more of the same und kürzt bei Frauenorganisationen, zum Beispiel bei Beratungszentren.

Denn was wollen diese nimmersatten Weiber sich denn noch herumberaten, der Weg ist eh gut ausgeleuchtet: Wer Kinderbetreuung und den flexiblen Arbeitstag und das alles nicht in den Griff bekommt, wird halt zu Haus bleiben! Zu Hause ist es doch auch schön!

Dass ebendort die meiste Gewalt an Frauen passiert, ist wurscht. Das Innenministerium stoppt gerade ein gemeinsames Projekt gegen Gewalt an Frauen mit diversen Interventionsstellen. Wer anständig ist, bleibt brav bei den Kindern und lässt sich halt nicht verkloppen. (Julya Rabinowich, 20.7.2018)