Dublin – Die Laudamotion-Mutter Ryanair hat wegen eines Pilotenstreiks am Freitag auch Flüge zwischen Großbritannien und Irland streichen müssen. 24 Flüge seien ausgefallen, teilte die irische Pilotengewerkschaft Ialpa mit. Sie hatte die Piloten in Irland bereits am vergangenen Freitag zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Kommende Woche hat Ryanair wegen Streiks 600 Verbindungen gestrichen.

Das Personal des Billigfliegers macht Druck auf das Unternehmen, um mehr Lohn und mehr Urlaub zu bekommen. Die Piloten sind am Dienstag kommender Woche zu einem weiteren 24-stündigen Streik aufgerufen.

Am Mittwoch und Donnerstag will das Kabinenpersonal in Spanien, Portugal, Belgien und Italien die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaften wollen durchsetzen, dass das Kabinenpersonal in diesen Ländern nach dort geltendem Arbeitsrecht angestellt wird, nicht nach dem Recht Irlands, wo Ryanair seinen Hauptsitz hat. Zudem sollen fest angestellte Mitarbeiter und Leiharbeiter gleich entlohnt werden.

Tarifverhandlungen

Ryanair sieht sich seit längerem Vorwürfen ausgesetzt, seine Mitarbeiter deutlich schlechter zu bezahlen als andere Billigfluggesellschaften. Das Unternehmen bestreitet dies. Erst im vergangenen Jahr hatte sich Ryanair nach langem Druck grundsätzlich bereit erklärt, Gewerkschaften anzuerkennen.

Erst am Mittwoch erkannte Ryanair die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi als Vertretung aller ihrer in Deutschland beschäftigten Flugbegleiter an. Die Vereinbarung unterliegt deutschem Recht und gilt laut Verdi auch für die zahlreichen Leiharbeitnehmer bei der Fluggesellschaft. Das Unternehmen habe ergebnisoffene Tarifverhandlungen garantiert.

Auf einer ersten internationalen Konferenz von Ryanair-Flugbegleitern war Anfang Juli in Dublin ein gesamteuropäischer Forderungskatalog aufgestellt worden. Gewerkschaften in mehr als dreizehn Ländern verlangen von Ryanair eine nachhaltige Reform der Arbeitsbedingungen für alle Kabinenbeschäftigten.

Laudamotion ist vom Streik nicht betroffen. (APA, 20.7.2018)