Felix Neureuther nimmt sich kein Blatt vor den Mund.

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Der deutsche Skifahrer Felix Neureuther (34) hat die kommerzielle Entwicklung von sportlichen Top-Events wie etwa Olympischen Spielen massiv kritisiert. "Die Entwicklung von Großereignissen ist völlig aus dem Ruder gelaufen", sagte Neureuther der Augsburger Allgemeinen.

Für den Slalom-Spezialisten ist der Sport Opfer seiner Funktionäre. "Der Sport muss im Vordergrund stehen und nicht Menschen, die sich über den Sport profilieren wollen", forderte er. Besonders die Verbände kritisierte er scharf. "Wenn ich dann aktuell sehe, wie das IOC oder auch die FIFA diese Werte missachten, macht mich das traurig", sagte Neureuther.

"Aus diesem Grund sollten auch die sportrelevanten Positionen im Sport nur von Menschen besetzt werden, die aus dem Sport kommen und nicht für die Eigenprofilierung, sondern für den Sport stehen", sagte Neureuther. "Ich äußere mich ja auch nicht zur Steuerpolitik. Da kenne ich mich nicht aus."

Sportler sollen lauter werden

Von seinen Athleten-Kollegen fordert der Vize-Weltmeister von 2013 ein größeres Aufbegehren. "Viele Sportler beschweren sich in kleiner Runde über die Probleme ihres oder des internationalen Sports. Aber das war es dann auch. Das finde ich extrem schade. Alle sollten den Mund aufmachen und versuchen, etwas zu verändern", sagte er.

Neureuther sieht sein Engagement für eine nachhaltige Entwicklung des Sports als seine Pflicht an. "Für mich ist es wichtig, später einmal zurück schauen zu können und mehr als Medaillen und Pokale hinterlassen zu haben", stellte er klar. (sid, 21.7.2018)