Rohani warnt Trump, nicht mit dem Feuer zu spielen.

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Teheran – Der iranische Präsident Hassan Rohani hat im Konflikt mit den USA den Ton verschärft und mit einer Blockade der Ölexportrouten am Persischen Golf gedroht. US-Präsident Donald Trump warnte er, nicht mit dem Feuer zu spielen – dafür bemühte Rohani am Sonntag eine persische Redewendung: "Mister Trump, spielen Sie nicht mit dem Schwanz des Löwen. Dies würde nur zu Bedauern führen."

Der iranische Präsident unterstellte Trump, mit seinen Sanktionen eine Politik der Vernichtung des Irans zu beabsichtigen. "Die Amerikaner sollten aber wissen, dass Frieden mit dem Iran die Mutter aller Frieden ist (...) genauso wie ein Krieg die Mutter aller Kriege wäre", sagte Rohani. Trump war Anfang Mai aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und hatte neue Sanktionen gegen das Land angekündigt.

Ölexporte blockieren

Schon während seines Besuchs Anfang des Monats in der Schweiz und Österreich hatte Rohani angedeutet, dass der Iran bei US-amerikanischen Ölsanktionen die Straße von Hormuz am Persischen Golf schließen und damit den gesamten Ölexport der Region blockieren könnte. Jetzt sagte er: "Wir haben mehrere Routen (für den weltweiten Ölexport am Persischen Golf; Anm.) ... und deren Sicherheit haben schon immer nur wir garantiert."

Rückendeckung erhielt Rohani vom oberstem Führer der Iran, Ayatollah Ali Khamenei. Dieser wies Forderungen im eigenen Land nach Verhandlungen mit den USA klar zurück. "Es wäre ein riesengroßer Fehler zu glauben, dass wir über Verhandlungen mit den USA die Probleme lösen könnten", sagte Khamenei am Samstag. Den Amerikanern könne und dürfe man nicht trauen. Der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen zeige, dass nicht einmal ihre Unterschrift etwas wert sei.

Der Iran hatte sich im Gegenzug für wirtschaftliche Lockerungen und mehr Investitionen ausländischer Unternehmen dazu bereiterklärt, sein Atomprogramm aufzugeben und sich Kontrollen zu unterwerfen. Die Europäer bemühen sich, die Vereinbarung trotz des amerikanischen Drucks am Leben zu halten. (APA, 22.7.2018)