Zuerst kam der Hype, dann ein schnelles Ende: Nur drei Tage lang war das chinesische Fantasy-Epos "Asura" in den Kinos zu sehen. Was mit einem kolportierten Budget von 96 Millionen Euro als teuerste Filmproduktion Chinas beworben wurde, entpuppte sich rasch als Flop: Nach mageren sechs Millionen Euro Einspielergebnis am Startwochenende wurde der Film umgehend aus den Kinos zurückgezogen.

Die Filmposter in den U-Bahn-Stationen Pekings sind noch zu sehen, der Film selbst ist nach dem Startwochenende fürs Erste aus den Kinos verschwunden.
Foto: APA/AFP/GREG BAKER

In einer ersten Stellungnahme entschuldigten sich die Produzenten beim Publikum und involvierten Partnern, ohne die Maßnahme näher zu begründen. Vorwürfe sollten indessen nicht lange auf sich warten lassen: Auf offiziellen Social-Media-Accounts der Produktionsfirma Alibaba Pictures wurde laut "Hollywood Reporter" der Verdacht geäußert, bezahlte Ghostwriter und Trolls auf relevanten Review-Plattformen hätten den Erfolg von "Asura" sabotiert.

"Organisierte Attacken"

Dass derart "organisierte Attacken" den Flop von "Asura" nur unzureichend erklären, legt mittlerweile selbst das in staatlicher Hand befindliche Nachrichtenmedium "China Daily" nahe. Wurde das Fantasy-Abenteuer dort zunächst noch im Vorfeld unter dem Titel "Set to stun" gefeiert, weist man mittlerweile auf die Vielzahl negativer Besprechungen auch seitens professioneller Filmkritiker hin.

Trailer zu Chinas Megaflop "Asura".
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Beanstandet werden unter anderem fehlende Logik, eine Story ohne klare Zeitabfolge und eine Heldin, die nahezu eine Kopie der "Game of Thrones"-Figur Mother of Dragons sei. Wenn die Geschichte nicht gut sei, könne man nicht dem Publikum die Schuld geben, kritisiert "China Daily".

Der Film "Asura" basiert lose auf buddhistischer Mythologie und war als erster Teil einer Trilogie geplant, mit der die chinesische Filmindustrie an Erfolge wie die "Herr der Ringe"-Saga anschließen will. Als Weltenretter im Zentrum der Handlung steht Teenager-Star Lei Wu. Peng Zhang, der mit "Asura" als Regisseur debütierte, war in Hollywood bisher als Stuntkoordinator für Produktionen wie "Ant Man" oder "The Twilight Saga" im Einsatz.

Neustart geplant

Das letzte Wort hinsichtlich der auf den chinesischen Markt zugeschnittenen, aber unter internationaler Beteiligung entstandenen Produktion ist offenbar noch nicht gesprochen. So gab ein Vertreter von Zhenjian Film mittlerweile gegenüber dem Newsportal "Sina" zu erkennen, dass "Asura" nach einigen Änderungen erneut in die Kinos kommen soll. (red, 24.7.2018)