Chinesische Touristen in Wien – offenbar bleibt auch zum Shoppen ausreichend Zeit. Touristen aus dem Reich der Mitte gelten als sehr ausgabefreudig.

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Wien – Chinesen zählen in Österreich zu den kauffreudigsten Shoppingtouristen. Im Schnitt geben sie laut Premier Tax Free Austria 555 Euro für Uhren und Schmuck, Bekleidung, Schuhe, Koffer, Kosmetik und Milchpulver aus. Künftig können sie auch hierzulande vermehrt mit dem in China beliebten Bezahlsystem Alipay bezahlen.

Große Handelskonzerne wie Rewe prüfen den Rollout. Luxusfirmen wie Wagner oder Swarovski bieten Alipay bereits an.

"Für österreichische Händler in gewissen Segmenten ist es extrem interessant, das anzubieten", sagte der Geschäftsführer von Six Payment Services in Österreich, Christian Renk, zur APA. Händler, die die Zahlungsmethode anbieten, würden zudem in der chinesischen App angezeigt und die Touristen somit direkt in die Geschäfte lotsen.

Six hat unternehmensweit derzeit über 40 Großkunden, die Alipay anbieten, darunter die Juweliere Wagner und Bucherer, den Schiphol Airport mit allen Shops in Amsterdam oder Titlis Bergbahnen in der Schweiz.

Einfache Lösung

Mit Rewe (Billa, Merkur, Penny, Bipa) prüft nun auch ein großer Handelskonzern dieses Bezahlsystem in Österreich, bestätigte Sprecherin Susanne Moser-Guntschnig der APA einen "Trend"-Bericht. Im Prinzip müsste nur eine Software auf das bestehende Kassensystem gespielt werden, um es Alipay-tauglich zu machen, so Renk.

"Die Zielgruppe sind vor allem Chinesen an Flughäfen, in den Einkaufsstraßen von Wien und Salzburg, aber auch in Hallstatt", sagte Renk. Neben dem Luxussegment für Mode oder Schmuck seien auch Hotels oder traditionelle Kaffeehäuser geeignete Anbieter. Six ist gerade dabei, das System in Europa auszurollen. In Österreich sollen bis zum ersten Quartal 2019 mehrere Hundert neue Standorte mit Alipay ausgestattet werden.

In China hat sich das Bezahlen über Handy-Apps mittlerweile voll durchgesetzt. Über 600 Millionen Chinesen nutzen Alipay. Das Unternehmen gehört zum Online-Giganten Alibaba. Das Konkurrenzprodukt heißt WeChat, gehört zu Tencent und wird von rund 900 Millionen Chinesen verwendet. Renk erwartet, dass sich Alipay und WeChat gleichermaßen in Österreich durchsetzen werden. (APA, 24.7.2018)