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Eine längere Mondfinsternis als am 27. Juli wird wohl keiner von uns je wieder beobachten können.

Foto: AP/The Roanoke Times

Wien – Vorausgesetzt das Wetter passt, werden wir in den kommenden Tagen eine astronomische Besonderheit beobachten können: In der Nacht auf den 28. Juli findet mit einer Stunde und 43 Minuten die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts statt – allerdings leider nicht zur Gänze: Der Mond geht in Österreich erst kurz vor Beginn der Totalität um 21.30 Uhr auf.

In Wien oder Graz wird der Mond um 20.29 Uhr aufgehen, in Klagenfurt um 20.32, Linz um 20.38, in Salzburg wird der Mond um 20.42 Uhr erstmals sichtbar und in Bregenz schließlich um 20.54 Uhr. Die Totalität endet um 23.13 Uhr. Um 00.19 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten und um 00.43 Uhr verschwindet der Halbschatten am rechten Mondrand.

Roter Mond

Ab etwa 22.00 Uhr wird es in Mitteleuropa dunkel genug sein, dass der Mond als rote Scheibe im Südosten gut sichtbar wird. Die Quelle der rötliche Färbung ist das Licht der Sonne, das von der Erdatmosphäre in Richtung Mond gestreut wird. Am beeindruckendsten dürfte sich der Anblick des Mondes in dieser Nacht kurz vor Ende der Totalität um exakt 23.14 Uhr erweisen.

Die Bahn des Mondes um die Erde hat die Form einer Ellipse, die Entfernung Erde-Mond schwankt dabei zwischen etwa 357.000 und 407.000 Kilometer. Der Unterschied im scheinbaren Durchmesser des Mondes vom Minimum (Erdferne) bis Maximum (Erdnähe) beträgt nur etwa 14 Prozent, das entspricht der Größendifferenz Ein- und Zwei-Euro-Münze – und ist mit freiem Auge nur sehr schwer erkennbar.

Mondfinsternisse können sich prinzipiell nur bei Vollmond ereignen, wenn die Erde zwischen Sonne und Mond steht. Nur bei dieser Konstellation kann der Mond in den Schatten der Erde gelangen, was man dann als Mondfinsternis wahrnimmt. Sonnenfinsternisse ereignen sich dagegen stets bei Neumond. (red, APA, 24.7.2018)