"Rocks in My Pocket" von Signe Baumane beim Tricky-Women-Festival 2015.

Foto: Signe Baumane/tricky women 2015

Wien – Wie viele andere Frauenprojekte muss auch das Animationsfilmfestival "Tricky Women" bald mit weniger staatlichen Fördermitteln auskommen. Die angekündigten Kürzungen vonseiten des Frauen- und Bildungsministeriums belaufen sich bisher auf 10.000 Euro. Laut den Organisatorinnen des Festivals, Birgitt Wagner und Waltraud Grausgruber, stehen noch weitere Streichungen im Raum.

Animationsfilmkunst von Frauen

"Tricky Women" findet seit 2001 jährlich statt, und das Festival hat sich dem Ziel verschrieben, der Animationsfilmkunst von Frauen eine Plattform zu bieten – damit nimmt es nach eigenen Angaben weltweit eine Solostellung ein. Auf dem Programm stehen Arbeiten internationaler und österreichischer Filmemacherinnen, die im Rahmen eines Wettbewerbs dargeboten werden.

Mit "Tricky Women" engagieren sich Wagner und Grausgruber explizit in Sachen Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbereich. Die erwarteten Budgetkürzungen würden auch die feministische Sensibilisierungsarbeit im Rahmen des Festivals drastisch einschränken, so die beiden Festivalkoordinatorinnen.

Bisher standen Kooperationen mit Projekten wie "16 Tage gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen", dem "Girls' Day" oder der Gleichbehandlungsanwaltschaft auf ihrem Programm.

Wie und wo sparen?

Dass ihnen diese Arbeit künftig erschwert werde, damit rechnen Wagner und Grausgruber bereits. Darüber hinaus macht sich aber Unverständnis breit, da Filmfestivals außerhalb der österreichischen Grenzen ihren Informationen zufolge sogar mehr finanzielle Zuwendungen erhalten hätten. Als Auslöser dieser Zugeständnisse nennen die Initiatorinnen unter anderem die Debatte, die rund um #MeToo entstanden ist. Für "Tricky Women" hoffen sie einstweilen, ihre Arbeit durch Spenden- und Unterstützungsgelder uneingeschränkt fortsetzen zu können. (red, 24.7.2018)