Treffer! Ein Taucher hat einen Walhai mit dem Tracker versehen.
Foto: Steve De Neef

Manila – Biologen mehrerer philippinischer Forschungsinstitute ziehen in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "PeerJ" Bilanz eines einjährigen Projekts, mit dem die Wanderwege von Walhaien (Rhincodon typus) nachvollzogen werden sollten. Die mit bis zu 13 Metern Länge größten Fische der Welt sind in allen tropischen und subtropischen Meeren zuhause – einige Regionen scheinen ihnen aber besonders zu liegen.

Die Philippinen sind eine solche Region, hier lebt die drittgrößte Walhai-Population der Welt. Und das kommt den sanften Riesen auch entgegen, denn auf den Philippinen wurden sie bereits vor 20 Jahren unter Schutz gestellt, während in vielen anderen Küstenregionen Südostasiens immer noch Jagd auf sie gemacht wird. Seit zwei Jahren steht die Spezies als stark gefährdet auf der Roten Liste.

Die Forscher um Gonzalo Araujo untersuchten, wie sich Walhaie in ihren frühen Jahren verhalten. Dafür wurden zwischen 2015 und 2016 insgesamt 17 Exemplare aus verschiedenen Abschnitten des Archipels mit Satellitensendern versehen. Allesamt waren es jugendliche Tiere – die es aber auch bereits auf Längen von 4,5 bis 7 Metern brachten.

Ein Walhai mit elektronischem Begleiter.
Foto: Gonzalo Araujo

Die Sender, die mit ARGOS-Satelliten kommunizierten, befanden sich am Ende von 1,8 Meter langen Leinen, die in der Haut des Tiers verankert waren. Sie waren mit einem Feuchtigkeitssensor ausgestattet und gaben beim Auftauchen ein Signal ab. Hätte immer das ganze Tier auftauchen müssen, wären wesentlich weniger Datenpunkte gesammelt worden. Das Ende der Leine hingegen trieb oft genug an der Oberfläche, um die Wanderung genau nachvollziehen zu können.

Es zeigte sich, dass Walhaie schon früh sehr mobil sind. Keiner von ihnen verließ zwar die Region um die Philippinen, aber die ist auch langgestreckt genug. Der Weitestgereiste legte insgesamt 2.500 Kilometer zurück. Solche Wanderungen erfolgten aber nach Walhai-Art in äußerst gemächlichem Tempo. Einsamer Rekordhalter blieb ein Exemplar, das an einem Tag immerhin 47 Kilometer zurücklegte.

Der doch hohe Grad an Mobilität selbst in jungen Jahren ist ein wichtiges Faktum, betont Araujo. Will man die Spezies vor dem Aussterben bewahren, müssten großräumige Schutzmaßnahmen ergriffen werden. (jdo, 28. 7. 2018)