Die grimmigen "fbi"-Securities postierten sich auch vor einem "anzüglichen" Werk.

Foto: Toerisme Vlaanderen

Bei Nacktheit kennt Facebook keinen Spaß. Reproduktionsorgane, weibliche Brüste oder ersichtliche Brustwarzen solcher werden von den Algorithmen und Moderatoren des Netzwerks routinemäßig entfernt. Wer derlei Inhalte postet riskiert auch eine Sperre.

Des öfteren hat die Sauberkeitsabteilung des Netzwerks allerdings schon über die Stränge geschlagen. Die Dokumentation von Brustkrebs-Operationen wurden ebenso entfernt, wie fälschlich identifizierte Tiere, historische Fotos und Kunstwerke. Zuletzt etwa auch Werke des Künstlers Peter Paul Rubens. Das Tourismusbüro der belgischen Region Flandern, wo Rubens lange lebte und arbeitete, rächt sich nun auf humorvolle Art.

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"fbi"-Inspekteure "schützen" Besucher vor Nacktgemälden

Man entsandte kurzerhand in das zum Museum umfunktionierte "Rubens-Haus" in Antwerpen zwei grimmig dreinblickende Männer in Security-Kleidung. Die Uniformen zierte ein "fbi"-Wappen im Stile des Facebook-Logos und die Aufschrift "Social Media-Inspektor".

Sie fungierten als "Nacktheits-Polizei". Besucher wurden gefragt, ob sie ein Social Media-Konto hätten. Wer bejahte, wurde von "anzüglichen" Bildern weg gelotst und zu Gemälden mit laut Facebook-Richtlinien einwandfreien Inhalten manövriert. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Manche Besucher wirken verwirrt, die meisten zeigen sich aber amüsiert über den Scherz.

Spielerischer Protest gegen "Zensur"

Man wolle damit "auf spielerische Weise die Zensur [künstlerischer Werke] auf sozialen Medien bloßstellen", heißt es in der Beschreibung. Das ist der Agentur der Region, die mit 29 Millionen Übernachtungen im Jahr (Stand 2016) im internationalen Tourismus eine eher kleine Rolle einnimmt, durchaus gelungen. Binnen drei Tagen kam der Clip auf rund 60.000 Aufrufe. (red, 24.07.2018)