Einsatzkräfte versuchten am Dienstag die Flammen nahe Athen einzudämmen. Am Mittwochmorgen konnten fast alle Brände unter Kontrolle gebracht werden.

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Athen – Nach den verheerenden Waldbränden der vergangenen zwei Tage hat sich die Lage in Griechenland leicht entspannt. Feuerwehrkräfte konnten bis zum frühen Mittwochmorgen fast alle Brände unter Kontrolle bringen. Lediglich in einer Region rund 70 Kilometer westlich von Athen gab es noch ein Feuer auf einem Berg, wie der griechische Minister für Bürgerschutz, Nikos Toskas, mitteilte.

Im Katastrophengebiet im Osten Athens um die Hafenstadt Rafina setzten Rettungsmannschaften und freiwillige Helfer die Suche nach weiteren Opfern in den verbrannten Häusern und Wohnungen fort. Nach einer vorläufigen Bilanz der Behörden kamen mindestens 74 Menschen bei den verheerenden Bränden ums Leben. Griechische Medien berichteten Mittwochfrüh jedoch, es seien weitere drei Leichen entdeckt worden.

Dreistellige Opferzahl befürchtet

Bürgermeister der Region befürchteten, dass die Zahl der Toten sogar dreistellig werden könnte, da noch zahlreiche Menschen vermisst werden. Verwandte der Vermissten richteten ein Internetportal mit Fotos der Menschen ein, deren Schicksal unbekannt ist.

Unterdessen ist Hilfe angelaufen: Im Westen Athens operieren rund 60 zypriotische Feuerwehrleute, die am Dienstagabend als Teil der EU-Hilfe nach Griechenland gekommen waren. Am Mittwochvormittag sollen auch zwei italienische Löschflugzeuge eingesetzt werden. Ein rumänisches Löschflugzeug sollte am Nachmittag dazustoßen.

"Wir sind bereit, falls es von der griechischen Seite beantragt werden sollte, weitere Hilfe zu leisten", erklärte am späten Dienstagabend der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Christos Stylianidis im griechischen Fernsehen. Er war in Athen eingetroffen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Stylianidis wertete die verheerenden Brände als Folge des Klimawandels. "Der Klimawandel ist kein Fake-News", sagte Stylianidis. Das sei daran zu erkennen, dass dieses Jahr schwere Brände nicht nur im Süden, sondern auch im Norden Europas wie beispielsweise in Schweden toben. (APA, 25.7.2018)