Islamabad – Vor der am Mittwoch stattfindenden Parlamentswahl in Pakistan hat Reporter ohne Grenzen (ROG) massive Einschränkungen der Pressefreiheit kritisiert. In den vergangenen Monaten seien unabhängige Medien wiederholt zensiert und kritische Journalisten bedroht, tätlich angegriffen und entführt worden, erklärte die international tätige Nichtregierungsorganisation am Dienstag.

Insbesondere das mächtige Militär und die Geheimdienste versuchten demnach, Medienschaffende einzuschüchtern und vor den Wahlen eine unabhängige Berichterstattung zu verhindern.

Schikanen gegen militärkritische Reporter

Die Organisation verwies auf die Entführung und Schikanierung militärkritischer Journalisten in der jüngsten Zeit. Das Militär wird beschuldigt, die Parlamentswahl zugunsten der Oppositionspartei Tehreek-e-Insaf (PTI) des ehemaligen Cricket-Stars Imran Khan zu manipulieren. Reporter ohne Grenze listete außerdem zahlreiche Fälle von Zensur auf.

Reporter ohne Grenzen zählt Pakistans militärischen Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI) und die islamistischen Taliban zu den größten Feinden der Pressefreiheit weltweit. Vor dem Hintergrund der Straflosigkeit vieler Morde an Journalisten bleibe Pakistan und insbesondere die Provinz Punjab einer der weltweit gefährlichsten Orte für Medien. Auf der Rangliste der Pressefreiheit steht das Land auf Rang 139 von 180 Staaten. (APA, 25.7.2018)