Sofia – Bulgarien will Reste einer römischen Stadt verlegen, da sie einer im Bau befindlichen Autobahn nach Griechenland im Weg sind. Eine Kirche und eine Grabstätte sollen nun nach einer Entscheidung des Kulturministeriums demontiert und verlagert werden, berichtete der Archäologe Nikolaj Owtscharow im Fernsehsender bTV. Die bisher dort gemachten Funde – unter ihnen auch ein Bad – stammen nach Einschätzung von Archäologen aus dem 3. bis 6. Jahrhundert unserer Zeitrechnung.

In den vergangenen Wochen gab es mehrere Demonstrationen gegen die geplante Autobahntrasse. Neue Protestaktionen wurden bereits für den Tag angekündigt, an dem die Bagger an der Ausgrabungsstätte etwa 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Sofia auffahren werden.

Owtscharow, der Berater des bulgarischen Kulturministers ist und die Bedeutung der neuen, aus EU-Mitteln geförderten Nord-Süd-Verbindung betont, glaubt hingegen an einen Kompromiss: "Es wird sowohl Archäologie als auch eine Autobahn geben." Der Hauptteil der römischen Siedlung, der noch nicht freigelegt wurde, liege ohnehin auf einem Hügel neben der Autobahntrasse. (APA, red, 25. 7. 2018)