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Großbritannien könne sich ein "No-Deal"-Szenario nicht leisten, sagte der irische Außenminister Simon Coveney – und will London im Falle längerer Verhandlungen unterstützen.

Foto: REUTERS/Clodagh Kilcoyne

Dublin – Irland würde Großbritannien nach eigenem Bekunden unterstützen, falls das Vereinigte Königreich mehr Zeit für den EU-Austritt benötigt. "Wenn Großbritannien um mehr Zeit bittet, und wenn das für ein vernünftiges Abkommen notwendig ist, nun, dann würden wir das unterstützen", sagte der irische Außenminister Simon Coveney am Mittwoch im Hörfunk der BBC.

Es sei immer noch möglich, im gegebenen Zeitplan bis Ende März zu einer Vereinbarung zu kommen, aber dafür seien intensivere Verhandlungen zwischen der britischen Regierung und der EU nötig. Falls es kein Abkommen geben sollte, würden beide Seiten darunter leiden, warnte Coveney. Großbritannien könne sich ein "No-Deal"-Szenario nicht leisten. Es sei die Pflicht aller Beteiligten, dass dies nicht passiere.

Abschluss bis Ende Oktober

Irland gilt auf EU-Seite als Schlüsselstaat in den Brexit-Gesprächen, weil es wegen der engen wirtschaftlichen Verflechtung mit Großbritannien und der Landgrenze zum britischen Nordirland besonders betroffen ist. Nach Ansicht der EU müssen die Brexit-Verhandlungen bis Oktober abgeschlossen sein, damit genug Zeit zur Ratifizierung des Abkommens bleibt.

Laut Artikel 50 der EU-Verträge beträgt die Frist zwei Jahre, in denen ein Vertrag über die Bedingungen des Austritts eines Landes festgelegt werden können. Im Falle Großbritanniens ist der Stichtag der 29. März 2019. Die Frist kann nur dann verlängert werden, wenn im Europäischen Rat alle 27 verbleibenden EU-Staaten und Großbritannien dem zustimmen. (APA, red, 25.7.2018)