Olaf Nicolai: "Obwohl ich weder gläubig noch abergläubisch bin, trage ich das Ding immer bei mir."

Foto: Nathan Murrell

"Das kleine Ding auf dem Foto hat mir meine Nichte geschenkt. Es stammt aus Neapel, und ich glaube, sie hat es selbst geschenkt bekommen. Egal, das Objekt aus Terrakotta wird Corno bzw. Corno Portafortuna genannt. Normalerweise ist das Hörnchen knallrot.

Es soll seine Träger vor bösen Blicken schützen, vor denen man sich in Neapel offensichtlich mehr als anderswo fürchtet. Ist ja auch verständlich.

Früher trug ich es einfach so in der Hosentasche. Dann ist mir die Spitze abgebrochen. Ich habe meine Nichte gefragt, ob der Glücksbringer auch zusammengeklebt funktioniert. Sie meinte: 'In Neapel bestimmt!' Mittlerweile schützt ihn eine kleine Box. Obwohl ich weder gläubig noch abergläubisch bin, trage ich das Ding immer bei mir. Ich schätze diese Art von Ritual, außerdem sagt der Atheist im Zweifelsfall, 'Man kann ja für alle Fälle mal vorsorgen.'" (Michael Hausenblas, RONDO, 15.8.2018)

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