Kourou – Vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana sind am Mittwoch vier weitere Satelliten von Europas zivilem Navigationssystem Galileo ins All gestartet. Die Ariane-5-Rakete mit dem Satellitenquartett an Bord hob kurz vor 13.30 Uhr von der Startrampe ab.

Mit den vier neuen Satelliten, die die Spitznamen "Tara", "Samuel", "Anna" und "Ellen" tragen, wächst das Galileo-System auf nunmehr 26 Satelliten, was eine fast globale Abdeckung mit Galileo-Signalen ermöglicht. Die neuen Satelliten sind wie ihre Vorgänger jeweils rund 715 Kilogramm schwer. Sie umkreisen die Erde in einer Höhe von 23.222 Kilometern und benötigen für eine Erdumrundung rund 14 Stunden.

Die ersten Tage im All werden die vier jüngsten Galileo-Satelliten nun vom französischen Kontrollzentrum in Toulouse gesteuert. Anschließend übernimmt das Galileo-Kontrollzentrum beim DLR im Oberpfaffenhofen bei München die Steuerung. Das in der oberbayerischen Gemeinde Weßling gelegene Zentrum kontrolliert die komplette Satellitenflotte des Galileo-Programms.

Alleinige Navigationsmöglichkeit ab 2019 möglich

Die Galileo-Konstellation im All ist damit nahezu vollständig. Dies bedeutet laut Deutschem Raumfahrtzentrum DLR, dass Nutzer Anfang 2019 ausschließlich mit Galileo-Signalen global navigieren können. Bisher war dies nur in Kombination mit den militärisch kontrollierten Navigationsdiensten GPS (USA), Glonass (Russland) oder Beidou (China) möglich.

Das Navigationssystem, mit dem Europa dem US-System GPS Konkurrenz machen will, soll auf insgesamt 30 Satelliten basieren. Bis zum Jahr 2020 könnten alle Galileo-Dienste weltweit verfügbar sein. Erste Dienste werden bereits seit Mitte Dezember 2016 angeboten. (APA, red, 25. 7. 2018)