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Unlängst wieder in einem Ferienflieger gesessen, wo bei der Landung applaudiert wurde. Dachte, das gibt's nicht mehr, aber anscheinend doch (Frage: Gibt's das nur in österreichischen Fliegern?). Hier drückt sich ein zutiefst menschliches Gefühl aus: Man ist zwar das Fliegen gewohnt, kennt sich halbwegs aus, hört bei der Sicherheitsdemonstration der Stewardess gar nicht mehr hin – aber tief drinnen hält sich das (Unter-)Bewusstsein, dass Fliegen irgendwie nicht ganz geheuer ist. Daher der erleichterte Applaus für die Piloten.

Fliegen, vor allem Ferienfliegen, ist inzwischen schon ganz schön strapaziös geworden. Das ist der Sommer der Flugausfälle und -verspätungen, vor allem bei den sogenannten Billigfliegern. Die eine (deutsche) Fluglinie hat sich schlicht mit der Expansion aus der Konkursmasse einer anderen übernommen, bei einer anderen (irischen) rebellieren die Mitarbeiter gegen die frühkapitalistischen Arbeitsbedingungen, Serien-Flugliniengründer Niki Lauda hat zwar politische Unterstützung, aber offensichtlich auch Startschwierigkeiten im Kapazitätsbereich.

Offensichtlich gibt es auch bei Künstlern des Kostendrückens im Airlinebereich eine Untergrenze, ab der es im Betrieb einfach zu viel knirscht und grammelt. So wird das Applaudieren bei der Landung zum Zeichen der Freude, dass man es – wenn auch unter allerlei Strapazen und Verspätungen – doch noch geschafft hat. (Hans Rauscher, 25.7.2018)