Nintendos Bausatz für die Switch, genannt Labo, stieß zu seinem Start auf Reaktionen zwischen Begeisterung und Skepsis. Analoge Spielgeräte für digitale Games aus Karton zu basteln scheint kein Konzept für jedermann zu sein.

Allerdings lässt sich aus Labo mit etwas Leidenschaft viel herausholen. Das beweisen mehrere Fanprojekte, die für einen "Creators Contest" des Herstellers eingereicht wurden.

Solar-Ziehharmonika

Eine Nutzerin namens Momonga906 hat sich musikalisch ausgetobt. Sie hat aus Karton, der Konsole, ihren Controllern und weiteren Komponenten eine Ziehharmonika gebastelt. Das recht einfach umzusetzende Instrument ermöglicht die Veränderung des Klangs. Gesteuert wird es durch das Abdecken der Löcher auf der einen Seite, wo eine Kamera den Lichteinfall überwacht, und den Touchscreen der Switch auf der anderen Seite.

Gedacht ist die Kartonharmonika für den Einsatz im Freien. Denn die Stromversorgung für die Zusatzkomponenten läuft über ein Solarpanel.

Momoka Kinder

"Analoger" Wecker

Wer sich eine analoge Uhr mit Weckfunktion wünscht, kann sich eine solche ebenfalls mittels Labo und der Anleitung von iRamos99 basteln. Hier übernimmt die Konsole die Anzeige der Zeiger und die Soundwiedergabe. Will man die Uhr verstellen oder eine Weckzeit definieren, kommt aber nicht der Bildschirm zum Einsatz, sondern ein Mechanismus mit verschiedenen "Steuerschrauben".

Eines der aufwendigsten Projekte kommt von JoeProgram. Er hat gleich ein ganzes Spiel umgesetzt, das sich alleine oder kooperativ bestreiten lässt. Es versetzt den Nutzer in die Rolle des Betreibers eines Teehauses.

Es gilt, die Teekannen mit den verschiedenen Sorten gefüllt zu halten und die Kundschaft flott zu bedienen. Für zufriedene Kunden erhält man Punkte. Für alle, die das Lokal durstig verlassen, werden Punkte abgezogen. Mit der Zeit kommen immer mehr Kunden, die immer weniger Zeit haben. Die Spieler kämpfen alleine oder im Team um den Highscore.

Joseph France

Arcade-Game mit Münzeinwurf

Spannend ist auch "Don't break the Line" von Abe. Gestartet wird das Game im Stil eines Arcade-Automaten mit einem Münzeinwurf. Anschließend gilt es, mit einem Schieberegler eine Linie "fortzusetzen". Ihr Verlauf wird allerdings immer zufälliger, sodass bessere Reaktion erforderlich ist. Wer gewinnt, wird mit Lutschbonbons belohnt.

Die Position des Reglers wird per Kamera erfasst. Ein Sieg bringt einen in das System integrierten Controller zum Vibrieren, der sich daraufhin etwas bewegt und den Süßigkeitenbehälter zu Fall bringt.

Abe's Channel

Der Nintendo Labo Creators Contest hat noch eine Reihe anderer kreativer Ergebnisse gebracht. Eine Übersicht findet sich auf der Homepage des Wettbewerbs. (gpi, 26.7.2018)