Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt auf Kurs in Richtung einer weniger expansiven Geldpolitik. Die Währungshüter bekräftigten am Donnerstag, ihre vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe bis zum Jahresende einzustellen, sofern die Konjunktur weiter mitspielt.

Aktuell werden Wertpapiere für 30 Milliarden Euro im Monat erworben. Ab Oktober soll es noch eine kurze Auslaufphase mit 15 Mrd. Euro je Monat geben. Allerdings sollen auch nach dem Ende des Programms Gelder aus fällig werdenden Titeln noch für eine längere Zeit wieder in Anleihen gesteckt werden. Das dürfte 2019 ein Volumen von rund 15 Mrd. Euro pro Monat umfassen.

Teuerungsrate liegt bei zwei Prozent

Die inzwischen auf 2,6 Billionen Euro angelegten Transaktionen waren in den vergangenen Jahren das zentrale Instrument der EZB im Kampf gegen eine schwache Konjunktur und eine aus ihrer Sicht zu niedrige Inflation. Doch die Wirtschaft läuft inzwischen wieder rund und die Teuerungsrate lag im Juni mit zwei Prozent sogar etwas über der Zielmarke der Notenbank. Sie strebt knapp zwei Prozent als idealen Wert für die Wirtschaft an.

Die EZB bestätigte zudem ihren Zinsausblick. Danach sollen die Schlüsselzinsen noch bis mindestens "über den Sommer 2019" hinaus auf dem aktuellen Niveau bleiben. Der Leitsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. (APA, Reuters, 26.7.2018)