Foto: Shekishoin

Gäste des Shekishoin Shukubo, eines buddhistischen Tempels in Japan, erwartet ein authentisches Erlebnis. Das mehr als 1.100 Jahre alte Gebäude bietet klassische japanische Zimmer, teils mit öffentlichen Toiletten und Duschen. Genau so steht das auf Booking.com und anderen Reiseplattformen. Doch immer wieder sind Gäste überrascht, was sie dort tatsächlich erwartet. Das regt die verantwortlichen Mönche auf – und zwar so sehr, dass sie in Antworten auf Rezensionen bei Tripadvisor und Booking.com ihrem Zorn freien Lauf lassen.

"Unpersönlich"

Eric aus den USA beschwerte sich etwa darüber, dass das Personal "unpersönlich" und die Mahlzeiten "lieblos" zubereitet seien. "Warum müssen wir freundlich sein????", antwortet der Tempel – "Warum kommt ihr Leute hierher???" Petra aus Holland, die sich an den "vielen Menschen" und dem "touristischem" Ambieniente stört, bescheinigt der Tempel lakonisch: "Sie sind ein Teil davon".

Gefährlich dürfte es sein, das Essen schlecht zu bewerten. Einem Nutzer, der die Kost als "ungleich allem, das ich je probiert habe" bezeichnete, beschimpfte der Tempel auf Booking.com als "japanische königliche Cuisine, sie ungebildete Scheiße". Einer Kundin aus Neuseeland, die sich "nicht willkommen" gefühlt hat, bescheinigt der Tempel "Einbildung".

Best of der Reaktionen

Die Journalistin Melissa Martin hat die Reaktionen des Tempels auf Booking.com entdeckt und eine Zusammenschau auf Twitter geteilt. Mehr als 15.000 Mal wurde ihr Tweet schon weiterverbreitet. Die meisten Nutzer reagierten äußerst positiv auf die japanischen Mönche, die gegen alle Regeln der Kundenkommunikation verstoßen. Allerdings stören sich auch einige daran, dass der Tempel beleidigend wird und Gäste teils sogar unter der Gürtellinie beschimpft. (red, 20.8.2018)