Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat im zweiten Quartal dank eines hohen Wachstums bei Kunden mit teuren Verträgen positiv überrascht. So sei sowohl die Zahl der Kunden mit Breitbandanschlüssen als auch im Mobilfunkbereich stark gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Madrid mit. Neben gesunkener Kosten war dies ein Grund für den höheren Gewinn.

Telefonica ist am Heimatmarkt seit Ende 2016 mit einem dritten Wettbewerber konfrontiert. Der frühere Staatsmonopolist steuert aber zum Beispiel mit dem Erwerb von Rechten an der spanischen Fußballliga oder Dienstleistungen wie dem virtuellen Assistenten Aura dagegen. So will der seit April 2016 amtierende Vorstandschef Jose Maria Alvarez-Pallette den Konzern wieder profitabler machen, um mit den Gewinnen zum Beispiel die Schulden weiter zu reduzieren. Obwohl es Telefonica gelungen ist die Schulden bereits das fünfte Quartal in Folge zu senken, lasten noch Verbindlichkeiten von fast 44 Milliarden Euro auf der Investitionsfähigkeit des Konzerns. Das ist einer der höchsten Schuldenberge der Branche.

Bilanz

Die Investoren werteten die Bilanz des zweiten Quartals positiv. Die Aktie lag mit einem Plus von mehr als drei Prozent an der Spitze des europaweiten Branchenauswahlindex Stoxx 600 Telecom. Hauptgrund dafür war der überraschende Anstieg beim operativen Ergebnis des Unternehmens mit etwas mehr als 122.000 Mitarbeitern. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei dank deutlich niedrigerer Kosten um knapp zwei Prozent auf 4,24 Mrd. Euro gestiegen. Experten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 3,9 Mrd. Euro gerechnet.

Der Überschuss zog um 10 Prozent auf 902 Mio. Euro an. Der Konkurrent der Deutschen Telekom schaffte dies trotz eines um mehr als sechs Prozent auf 12,1 Mrd. Euro gesunkenen Umsatzes. Der niedrigere Erlös ist auf den starken Euro zurückzuführen, der vor allem die Zuwächse in Argentinien, Chile, Peru und Uruguay aufzehrte. Alvarez-Pallette sieht in den Zahlen einen Beleg für die Fortschritte innerhalb des Konzerns und bestätigte die Ziele eines leicht steigenden Wachstums, einer höheren Marge sowie einer Jahresdividende von 40 Cent je Aktie. (APA, 26.7.2018)