Frauen erkranken häufiger an Brustkrebs, wenn sie Veränderungen bei einem von zwei Genen (DNA-Abschnitten) aufweisen. Diese Gene heißen BRCA1 und BRCA2 und werden als Brustkrebsgene bezeichnet. Ein internationales Forscherteam untersuchte nun, ob sportliche Aktivität bei Patientinnen mit Veränderungen in diesen beiden Brustkrebsgenen einen Einfluss auf deren Brustkrebsrisiko nimmt. Es ist bereits bekannt, dass ausreichend sportliche Aktivität für Frauen aus der Allgemeinbevölkerung einen Schutz vor Brustkrebs bietet. Wie die Zusammenhänge bei erblicher Vorbelastung aussehen, ist hingegen weniger gut untersucht.

Junge Jahre lebensbestimmend

Für ihre Analyse untersuchten die Forscher 443 Frauen mit veränderten Risikogenen BRCA1 und BCRA2, die nicht an Brustkrebs erkrankt waren und verglichen sie mit Frauen, die ebenso Veränderungen in den beiden Brustkrebsgenen aufwiesen und in der Folge an Brustkrebs erkrankt waren. Wie viel sich die Frauen im Alter von 12 bis 17 Jahren, im Alter von 18 bis 34 Jahren und über die gesamte Zeitdauer betrachtet (von 12 bis 34 Jahren) bewegt hatten, wurde mithilfe von Fragebögen erfasst. Es wurde zwischen moderater sportlicher Aktivität und starker Intensität unterschieden.

Sportliche Aktivität gesamt betrachtet schien keinen Einfluss auf das Brustkrebsrisiko der Frauen zu haben. Allerdings konnten Effekte von moderater sportlicher Aktivität im Alter von 12 bis 17 Jahren auf das spätere Brustkrebsrisiko beobachtet werden. Frauen, die in diesem Alter viel Bewegung mit moderater Intensität ausübten, erkrankten seltener vor ihren Wechseljahren an Brustkrebs. Zwischen Bewegung und Krebs nach den Wechseljahren konnten keine Zusammenhänge gesehen werden.

Weitere Untersuchungen notwendig

Frauen mit Veränderungen in den Brustkrebsgenen BRCA1 und BCRA2 können sich diesen Studienergebnissen zufolge vor Brustkrebs, der vor den Wechseljahren auftritt, schützen, wenn sie in jüngeren Lebensjahren – also im Alter von 12 bis 17 Jahren – viel sportliche Aktivität mit moderater Intensität ausüben. Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die keine Kausalschlüsse zulässt, fordern die an der Studie beteiligten Wissenschafter weitere Untersuchungen zu diesem Thema, um den Effekt von körperlicher Aktivität für Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko besser einschätzen zu können. (red 29.7.2018)