Deutschlands Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen übte Kritik an US-Präsident Donald Trump.

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Hamburg – Die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat US-Präsident Donald Trump Planlosigkeit gegenüber Russland vorgeworfen. Eine "klare Strategie" Trumps nach seinem Treffen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin sei "nicht zu erkennen", sagte von der Leyen dem "Spiegel". Putin wolle die wirtschaftliche Schwäche seines Landes überspielen, was Trump wolle, sei nicht klar.

Trump und Putin hatten am 16. Juli in Helsinki ihren ersten bilateralen Gipfel abgehalten. Bei dem Vier-Augen-Gespräch hinter verschlossenen Türen waren nur noch die Übersetzer der beiden Staatschefs anwesend. US-Abgeordnete forderten Auskunft darüber, ob Trump Putin dabei Zugeständnisse gemacht haben könnte. "Das Problem von Helsinki ist doch, dass niemand wirklich weiß, was dort besprochen oder sogar vereinbart worden ist", sagte auch von der Leyen.

Die CDU-Politikerin warf Trump vor, seine scharfe Kritik an Deutschland sei auch durch sein Frauenbild motiviert. "Eine Frau wie Angela Merkel, eine weltweit angesehene Regierungschefin mit langer Erfahrung, kam in seinem Weltbild vermutlich bisher nicht vor", sagte von der Leyen dem Nachrichtenmagazin. Trump hatte Merkel vor allem wegen ihrer Flüchtlingspolitik wiederholt heftig attackiert. (APA, 27.7.2018)