Tunis – Der nach Tunesien abgeschobene Sami A. ist in seinem Heimatland vorläufig wieder auf freiem Fuß. Wie die tunesischen Behörden am Freitag mitteilten, entschied ein Untersuchungsrichter die vorläufige Freilassung, da zur Zeit keine Anschuldigungen gegen den Mann erhoben werden könnten.

Der zuletzt in Bochum lebende A., ein mutmaßlicher Ex-Leibwächter des langjährigen Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden, war am 13. Juli aus Deutschland abgeschoben worden, obwohl das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen am Abend zuvor entschieden hatte, dass dies nicht zulässig sei. Die Richter rügten die Aktion als "grob rechtswidrig".

Androhung eines Zwangsgeldes

Inzwischen hat das Verwaltungsgericht die Ausländerbehörde in Bochum unter Androhung eines Zwangsgeldes von 10.000 Euro aufgefordert, Sami A. spätestens bis zum nächsten Dienstag zurückzuholen. Tunesien sah bis jetzt allerdings keinen Grund, den Mann nach Deutschland zurückzuschicken. Es ist möglich, dass Sami A. von der dortigen Justiz angeklagt wird. (APA, 27.7.2018)