Nun ist es Zeit. Der Sommer steigt sehr hoch.

Füllt Tretboote und Milcheisschalen und lässt in den Bädern die Hölle los. Der Sonnenschutz sei niemals unter 30. Und nicht einmal dann ist man davor gefeit, mit roten Streifen auf den nackten Schultern umherzugehen, auch noch im Schatten light.

Die Kinder quetschen sich in Gummireifen. Die Großen tragen diese täglich um den Bauch. Die Sommermode in diversen Öffis führt vor, was eine böse Zunge braucht. Man liebt es klassisch in offener Sandale, der Fuß geschmückt von strahlendweißem Stoff. Ich weiß, es ist schon müßig, das zu sagen. Der Klassiker im Sommer ist es doch. Die Damen ziehen nach mit Leoprint auf Röckchen. Die enden dort, wo Unterflack beginnt. Ich hab nichts gegen Leo. Doch auf Katzen. Mich fragt eh keiner, insofern ist’s wurscht.

Das Sommerloch jagt letzte Süße in die Früchte. Die Seiten und die Sites sind voll davon. Es gärt, es blüht, es bläht, und es soll unterhalten. Die Saure-Gurken-Zeit ist über uns.

Vermutlich gibt es draußen trotzdem Arges. Nur sind fast alle urlaubend hinfort. Die Welt hält halt nicht an. Aber die Menschen.

Bei Hitze treiben nur die Konsequenten Sport. In Kärntner Wäldern tobt der Kampf um Pilze. Der Steinpilz: nun der Zankapfel der Saison.

Wer glücklich ist, der flieht die Stadt recht zügig. Der festgesetzte Städter liebt Balkon. Das Hirn erweicht in sommerlicher Schwüle, sogar Kolumnen werden halb gereimt. Die Leser werden hoffentlich nicht böse. Ich bitte sehr, dass sie mir das verzeihen.

Es wird ja wieder kälter. Und seriöser.. (Julya Rabinowich, 27.7.2018)