Jerusalem – Die israelische Polizei hat am Freitag für mehrere Stunden die Zugänge zur Al-Aksa-Moschee in Jerusalem geschlossen. Die Schließung folgte auf gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Gläubigen und der Polizei. Nach rund vier Stunden wurde sie wieder aufgehoben, und die Gläubigen durften wieder zu der Moschee auf dem Tempelberg,.

Der Tempelberg (arabisch: Al-Haram al-Sharif/Edles Heiligtum), auf dem die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom stehen, ist das drittwichtigste Heiligtum für Muslime.

Die israelische Polizei erklärte, Angreifer hätten ihre Beamten nach dem Mittagsgebet mit Feuerwerkskörpern beworfen. Daraufhin hätten Polizisten das Gelände evakuiert, die Demonstranten auseinandergetrieben und einige Verdächtige festgenommen.

Regelmäßig Zusammenstöße

Die für die Al-Aksa-Moschee zuständige muslimische Instanz (WAQF) bestätigte die Schließung des Zugangs, die israelische Polizei hingegen nicht. Auf Videobildern, die von der WAQF verbreitet wurden, ist zu sehen, wie die Polizei Tränengas einsetzte, um Palästinenser auseinander zu treiben.

Rund um den Tempelberg, der auch für die Juden heilig ist, kommt es regelmäßig zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Aktuell dürfen nur Muslime dort beten – in der Al-Aksa-Moschee. Juden dürfen den Tempelberg zwar besuchen, gehen zum Gebet allerdings an die Klagemauer.

Im vergangenen Jahr war es zu gewalttätigen Zusammenstößen gekommen, nachdem Israel die Zugänge zu den muslimischen Gebetsstätten auf dem Tempelberg mit Metalldetektoren und neuen Überwachungskameras versah. Nach heftigen Protesten der Palästinenser und scharfer Kritik muslimischer Staaten wurden die Maßnahmen zurückgenommen. Auch Besuche von israelischen Politikern auf dem Tempelberg hatten in der Vergangenheit wiederholt gewalttätige Proteste ausgelöst. (APA, 27.7.2018)