Neben Island setzen sich auch Norwegen und Japan über das Fangverbot hinweg.

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Reykjavik – Island hat seine heurige Jagd auf Zwergwale beendet und in dieser Saison deutlich weniger Meeressäuger getötet als in den Vorjahren. Im Juni seien sechs Zwergwale gefangen worden, im Juli kein einziger, teilte die Tierschutzorganisation International Fund for Animal Welfare (Ifaw) am Freitag mit. Dies seien Islands niedrigste Fangzahlen seit 2003.

Vergangenen Sommer hatten isländische Walfänger demnach 17 Tiere getötet, 2016 waren es sogar 46. Der Chef des Walfangunternehmens IP-Utgerd Ltd., Gunnar Jonsson, bestätigte das Ende der Jagdsaison. Um Zwergwale zu fangen, müssten die Schiffe viel weiter hinaus fahren als früher, sagte er. Das erhöhe den Personalbedarf und dieser wiederum die Kosten der Waljagd.

Land trotzt Fangverbot

Island trotzt ebenso wie Norwegen offen dem Fangverbot, das die Internationale Walfang-Kommission 1986 verhängt hat. Auch Japan fängt weiterhin Wale, beruft sich dabei aber auf eine Ausnahmeregelung, wonach der Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken erlaubt ist. (APA, 28.7.2018)