Teheran – Irans höchstes Sicherheitsgremium hat der Freilassung zweier Protestführer der sogenannten Grünen Bewegung aus dem Jahr 2009 zugestimmt. "Ich habe gehört, dass die Entscheidung, den Hausarrest aufzuheben vom Obersten Nationalen Sicherheitsrat gebilligt wurde", sagte Hossein Karubi, Sohn des festgesetzten Reformers Mehdi Karubi, der Nachrichten-Website Kalameh.

Ayatollah Ali Khamenei habe jetzt zehn Tage Zeit, Einspruch gegen die Entscheidung zu erheben, fügte er hinzu. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Irans Führung bemüht sich derzeit allerdings, konservative und reformorientierte Gruppen zu vereinen, um dem wachsenden Druck durch die USA entgegenzutreten.

Warum 2009 Massenproteste stattfanden

Karubi und Hossein Mussawi waren reformorientierte Kandidaten bei der umstrittenen Ministerpräsidentenwahl im Jahr 2009. Als der Hardliner Mahmoud Ahmadinejad überraschend wiedergewählt wurde, erkannten beide das Ergebnis nicht an und forderten die Neuauszählung der Stimmen. Doch Irans geistliches Oberhaupt Khamenei stellte sich hinter Ahmadinejad.

Aus Protest gegen das Ergebnis gingen Millionen Iraner auf die Straße, allerdings wurden die Proteste niedergeschlagen. Wegen ihrer Rolle bei der sogenannten Grünen Bewegung wurden Mussawi und Karubi im Februar 2011 unter Hausarrest gestellt.

Im Jänner war der Hausarrest für den 76-jährigen Mussawi bereits gelockert worden. Für den 80-jährigen Karubi wurden schon im August 2017 einige Einschränkungen aufgehoben. (APA, AFP, 29.7.2018)