Japans Kaiser Akahito dankt nächstes Jahr ab – das stößt IT-Systeme vor Probleme

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Die Panik war groß, passiert ist dann wenig: Vor dem Jahrtausendwechsel fürchteten viele IT-Experten, dass Computersysteme die Umstellung auf das Jahr 2000 nicht vertragen würden. Von Katastrophenszenarien wie fehlerhaften Steuerungssystemen für Atomwaffen war die Rede; im Endeffekt gab es lediglich ein paar fehlerhafte Amtsbescheide und den Ausfall von Fahrkartenentwertern und Spielautomaten. Das lag aber auch daran, dass vorab massive Anstrengungen unternommen wurden, um Rechner fit für die neue Ära zu machen.

Neuer Kaiser

Das steht nun Japan bevor: Dort wird im April 2019 ein neuer Kaiser den Thron besteigen, damit wird auch eine neue Zeitrechnung eingeläutet. Denn neben dem gregorianischen Kalender nutzt Japan nach wie vor eigene Kalendar, die direkt mit der Regentschaft des Kaisers zusammenhängen. Noch ist aber unklar, wie die Ära von Thronfolger Naruhito überhaupt heißen soll. Das wird erst knapp vor dessen Krönung bekanntgegeben werden.

Microsoft besorgt

Microsoft warnt etwa davor, dass es bei manchen Programmen zu gröberen Mängeln kommen könnte. Algorithmen könnten fehlerhaft sein, wenn sie nicht von der Möglichkeit zweier japanischer Ären in einem gregorianischen Kalenderjahr ausgingen. Auch das Unicode Consortium sorgt sich, da ein Emoji für die neue Ära nicht rechtzeitig fertig werden könnte. Nun überlegt sogar die japanische Steuerbehörde, ob man nicht einfach in der Heisei-Ära bleibt, egal ob nun ein neuer Thronfolger kommt oder nicht. (red, 29.7.2018)