Schwieriger Fall für Yoann Peeters (Yoann Blanc) in "La Trêve".

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Erinnern Sie sich an Sky Dumont? Den Feschak, der jahrzehntelang im deutschen Fernsehen omnipräsent war? Elfmal gab er bei Der Alte entweder den Bösewicht oder das Mordopfer, Bei Derrick sogar 14-mal! Und auch fast alle Serien der Jetztzeit setzen zumindest auf ein aus Funk und Fernsehen bestens bekanntes Zugpferd.

Wie wohltuend ist es da, einmal eine Serie zu erwischen, bei der man hierzulande ganz genau niemanden kennt, bei der keine Aktrice und kein Akteur einen Ranzen an Klischees mitschleppt. Wie zum Beispiel bei der belgischen Low-Budget-Serie La Trêve (bzw. The Break).

Brutaler Mord

Da ist Kommissar Yoann Peeters (Yoann Blanc), Witwer, Alleinerzieher, nach 20 Jahren in sein Heimatkaff in den Ardennen zurückkehrt und sogleich mit einem Fall konfrontiert, der für alle wie ein Suizid aussieht – außer für Peeters, eh klar: Driss Assani (Jérémy Zagba), der afrikanische Star des örtlichen Fußballvereins, ist nicht von der Brücke gesprungen, sondern wurde brutal ermordet.

Der Tat verdächtigt wird bald jede und jeder im Dorf, es hat auch jede und jeder etwas zu verbergen – und das treibt den Kommissar, der ohnehin schon an seiner eigenen düsteren Vergangenheit zu kiefeln und eine rebellische Tochter zu erziehen hat, fast in den Wahnsinn.

Blut an den Händen

Anfangs noch ein wenig träge – wir sind schließlich bei Hinterwäldlern in den Ardennen -, wird die Handlung dann immer voltenreicher und rasanter. Und schließlich hat auch Peeters Blut an den Händen.

La Trêve kann mit Plot, Regie und Schauspiel Marke Europa überzeugen. Da setzt man gern auch Staffel 2 auf die Watchlist, die soeben in Belgien fertiggestellt wurde. Mal sehen, ob Peeters einen Ausweg aus seiner persönlichen Vorhölle findet ... (Gianluca Wallisch, 30.7.2018)