San Francisco – Der US-Medienkonzern CBS erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, den mit Belästigungsvorwürfen konfrontierten Unternehmenschef Leslie Moonves für die Dauer des diesbezüglichen Ermittlungsverfahrens zu beurlauben. Eine Entscheidung dazu könnte bei einer Telefonkonferenz des Aufsichtsrats am Montag getroffen werden, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Sonntag.

Die Zeitschrift "The New Yorker" hatte am Freitag berichtet, Moonves habe mindestens sechs Mitarbeiterinnen unangemessen berührt, ohne ihr Einverständnis geküsst oder eingeschüchtert. Der Bericht legte überdies nahe, dass sexuelle Übergriffe bei CBS allgemein verbreitet seien.

Das Unternehmen kündigte daraufhin eine Untersuchung der Vorwürfe an. Dem "WSJ"-Bericht vom Sonntag zufolge könnten die internen Ermittlungen auch über den Fall Moonves hinaus auf Vorwürfe sexueller Belästigung im Unternehmen allgemein ausgeweitet werden.

Die Vorwürfe gegen Moonves wurden inmitten eines Rechtsstreit zwischen CBS und dem Mehrheitseigner National Amusements der Familie Redstone bekannt. Die Redstones wollen CBS und den Medienkonzern Viacom gegen den Willen von Moonves fusionieren. (APA, 30.7.2018)