Afghanische Frauen und ein Mädchen sitzen auf einem Wagen in Herat.

Foto: AFP/HOSHANG HASHIMI

Kabul – In Afghanistan ist die Anzahl an Kinderehen einer Studie zufolge in den vergangenen fünf Jahren um zehn Prozent zurückgegangen. Allerdings bleibe das Thema weiterhin eine Herausforderung, heißt es in der vom UNO-Kinderhilfswerk UNICEF und dem zuständigen afghanischen Ministerium veröffentlichten Erhebung. Die Studie wurde in fünf von 34 afghanischen Provinzen durchgeführt.

Große regionale Unterschiede

Laut der Erhebung gibt es in 42 Prozent der untersuchten Haushalte mindestens ein Familienmitglied, das vor dem 18. Lebensjahr bereits verheiratet war. Allerdings wurden in der Studie große regionale Unterschiede festgestellt. Diese reichen von 21 Prozent der Haushalte in der zentralen Provinz Ghor bis zu 66 Prozent in der nördlichen Provinz Paktia, in denen mindestens ein Familienmitglied vor dem 18. Lebensjahr eine Ehe eingegangen ist.

In Afghanistan dürfen laut Gesetz Frauen im Alter von 16, Männer mit 18 Jahren heiraten. UNICEF definiert Kinderheirat gemäß den internationalen Konventionen, wonach eine Heirat unter 18 Jahren als Kinderheirat gilt. (APA, 30.7.2018)