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Rom – Die italienische Regierung startet einen neuen Versuch für den Verkauf von Anteilen an der Alitalia. Der Staat soll mit 51 Prozent Mehrheitsaktionär der Airline bleiben, kündigte Vize-Infrastrukturminister Armando Siri nach Angaben der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" (Montagsausgabe) an. Die Ausschreibung soll im September erfolgen.

"Mit der neuen Regierung kommt es zu einem Kurswechsel. Alitalia wird nicht verschleudert, wir arbeiten an einem Neustart der Airline. Daher muss man in die Flotte investieren und Langstreckenflüge fördern, die am rentabelsten sind", kommentierte Siri. Einen Teil dieser Investitionen sollte der Staat, einen Teil ein privater Partner übernehmen. Eine entscheidende Rolle soll dabei die staatliche Förderbank CDP spielen.

Vermeidung von unerlaubter Staatshilfe

Die Regierung sucht nach Wegen, um die europäischen Regeln in Sachen Staatshilfe nicht zu verletzen. Die Suche nach einem Partner sei nicht einfach. "Vieles hängt vom industriellen Plan ab, den man uns unterbreiten wird", sagte Siri. Der Erhalt der Jobs sei ein weiterer wesentlicher Faktor bei der Suche nach einem Kandidaten.

Siris Worte gelten als Appell an die AUA-Mutter Lufthansa, einen neuen Entwicklungsplan für Alitalia vorzulegen, der weniger Jobkürzungen vorsehe. Bisher hatte die Lufthansa von der Streichung von 4.000 Jobs gesprochen.

Milliarden verschlungen

Seit 2008 seien 10 Mrd. Euro an staatlichen Geldern für die Rettung der Alitalia ausgegeben worden. "Nachdem so viel Geld in die Airline gesteckt wurde, können wir keine weiteren Jobkürzungen oder den Konkurs akzeptieren", so Siri.

Die Airline erhielt bisher nach eigenen Angaben drei Kaufangebote – eines von der AUA-Mutter Lufthansa und eines von Easyjet. Das dritte Angebot soll Medienberichten zufolge die ungarische Billigfluggesellschaft Wizz Air abgegeben haben. Eine Entscheidung über einen Verkauf wird bis Oktober erwartet. (APA, 30.7.2018)