Regierungschefin Theresa May muss den Austritt organisieren.

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London – Die Hälfte der Briten will einer Umfrage zufolge ein Referendum darüber, ob das Land mit oder ohne Abkommen aus der Europäischen Union austreten oder doch in ihr verbleiben sollte. 40 Prozent sprachen sich dagegen aus. Bei einem solchen Votum wären dem Sender Sky News zufolge 48 Prozent für einen Verbleib in der EU.

27 Prozent würden demnach ohne ein Abkommen mit der EU austreten wollen, 13 Prozent einen von Premierministerin Theresa May vorgeschlagenen Deal unterstützen, teilte Sky News am Montag mit. Der konservativen Regierungschefin stellten die Befragten ein schlechtes Zeugnis aus: 78 Prozent äußerten die Ansicht, dass die Regierung den Brexit schlecht verhandle – 23 Punkte mehr als bei einer Umfrage im März.

Geteilter Meinung waren die Befragten auch, ob der Brexit gut oder schlecht für Großbritannien sein werde: 40 Prozent hielten ihn für gut, 51 Prozent für schlecht für das Land.

Tiefe Spaltung

In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage hatte sich eine Mehrheit für ein Referendum über die endgültige Brexit-Vereinbarung zwischen Großbritannien und der EU ausgesprochen. Acht Monate vor dem für den 29. März 2019 geplanten EU-Austritt sind die Briten tief darüber gespalten, wie der Brexit vollzogen werden soll.

Beim EU-Referendum im Juni 2016 hatten 51,9 Prozent der Wähler (17,4 Millionen) für und 48,1 Prozent (16,1 Millionen) gegen den Austritt gestimmt. May lehnt ein weiteres Votum bis dato ab. Die bisherigen Vorschläge der Regierung in London für einen Austrittsvertrag stoßen bei der EU-Kommission und im Europaparlament auf Widerspruch. Beide Seiten bereiten sich daher auch auf einen möglichen ungeregelten EU-Austritt Großbritanniens vor. (APA, 30.7.2018)