Die Schauspielerin Debby Ryan in ihrer Rolle als Patty.

Foto: Screenshot/Trailer

Am 10. August soll sie nun erscheinen, die kontrovers diskutierte Teenagerkomödie "Insatiable" ("Unersättlich"). Bisher existiert nur der Trailer, doch dieser lieferte auch schon vor dem eigentlichen Serienstart Anreiz zu aufgeheizten Debatten in den sozialen Medien (DER STANDARD berichtete).

Für eine Petition gegen die Veröffentlichung der Comdeyserie wurden inzwischen mehr als 200.000 Unterschriften gesammelt. Darin heißt es, man vermittle Frauen und jungen Mädchen, dass man dünn sein muss, um beliebt zu sein, männliches Interesse zu wecken und, bis zu einem gewissen Grad, ein wertvoller Mensch zu sein. "Diese Serie wird Essstörungen verursachen", schreibt die Initiatorin, Florence Given.

Noch viele weitere Kritikerinnen und Kritiker haben ihre Meinung öffentlich kundgetan. Unter ihnen die Schriftstellerin Roxane Gay. Sie prangerte die Handlung der Highschool-Komödie in einem ironischen Ton an. "Ah ja, ein fettes Mädchen könnte niemals für sich selbst einstehen, während sie fett ist", schreibt sie in einem Tweet.

Anlass zur Kritik?

Schenkt man der offiziellen Beschreibung von Netflix Glauben, so handelt die Serie von der über Jahre hinweg wegen ihres Gewichts verspotteten Patty (Debby Ryan). Sie wird von ihren Mitschülern gemobbt, ignoriert und unterschätzt – bis sie durch einen Schlag ins Gesicht einen Kieferbruch erleidet und nach den Sommerferien plötzlich schlank und beliebt zurückkehrt. "Patty ist heiß", schreit ein Mädchen durch die Schule. Doch dann folgt die dunkle Wende. Die einstige "Fatty-Patty" will nun an all jenen Rache nehmen, die sie damals gekränkt haben. Am Ende des Trailers sieht man sie wilde Straftaten begehen – auf ihrem Rachefeldzug sei sie auch "unersättlich".

Netflix

Gussis in der Verteidigerrolle

Die Autorin Lauren Gussis zeigte sich nun enttäuscht darüber, wie ihre Geschichte aufgefasst wurde. Sie verteidigt die Comedyserie gegen alle Kritik: Früher hätte sie selbst mit ihrem Gewicht und Mobbing zu kämpfen gehabt, schreibt sie auf Twitter. Man möge der Serie "bitte eine Chance geben" und keine vorschnellen Urteile fällen. Schlussendlich handle die Geschichte nämlich davon, wie fatal es sein kann zu glauben, dass Äußerlichkeiten wichtiger sind als das Innere. "Insatiable" basiere also auf Gussis eigener Geschichte, denn damals wollte sie auch Rache. Die humorvolle Herangehensweise an das Thema sei einfach ihre Art, diese Erfahrungen zu verarbeiten.

(Roxane Seckauer, 1.8.2018)