Der Weg Richtung Olympia ändert sich.

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Monaco – Der Leichtathletik-Weltverband IAAF setzt für die Spiele 2020 in Tokio erstmals bei einer Olympia-Qualifikation hauptsächlich auf seine neue Weltrangliste, die im kommenden Jahr eingeführt werden soll. Das teilte die IAAF am Dienstag mit. Demnach entscheidet über die Olympia-Teilnahme zunächst der Weltranglistenplatz des jeweiligen Sportlers in seiner Disziplin. Lediglich bei "außergewöhnlichen Leistungen" könnten Athleten, die sich nicht über die Weltrangliste qualifizieren, auf eine Olympiateilnahme über eine Norm hoffen.

Im vergangenen November hatte die IAAF die Einführung der Weltrangliste angekündigt. Ähnlich wie beim Tennis sollen Sportler Punkte für ihre Leistungen bei Meetings erhalten, abhängig von der Wichtigkeit der Veranstaltungen.

Verbands-Kriterien nicht mehr relevant

Bisher werden die Athleten von den nationalen Verbänden auf Grundlage von zuvor bestimmten Nominierungsrichtlinien für ein Großereignis zugelassen. Ausschlaggebend war dabei oft die beste Saisonleistung.

Besonders für Länder wie die USA oder Jamaika, die bisher auf ein "Trial-System" setzen, könnte die neue Weltrangliste eine kleine Revolution bedeuten. Dort war es bisher so, dass die ersten Drei der nationalen Meisterschaften sich für eine WM qualifizierten, vorausgesetzt, sie erfüllten die internationale Norm. Leistungen und Ergebnisse vor den Trials spielten dabei keine Rolle.

So lief zum Beispiel die US-Amerikanerin Kendra Harrison im Vorfeld der Olympischen Spiele 2016 Weltrekord über 100 m Hürden, in Rio war sie aber nicht am Start – weil sie zuvor bei den Trials nur Sechste geworden war. (sid, 31.7. 2018)