Die Einführung eines DualSIM-iPhones wäre ein logischer Schritt für Apple.

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IT-Riese Apple hat die mittlerweile fünfte Beta-Ausgabe der kommenden iOS-Version 12 veröffentlicht. Diese bringt diverse Fehlerbereinigungen mit, aber zeigt auch neue Features. Eines davon wäre eine Abkehr von Apples bisheriger Strategie – allerdings aus sehr nachvollziehbaren Gründen.

Bei 9to5 Mac hat man sogleich im Code der fünften Testausgabe. Es dürfte die letze oder vorletzte Beta sein, ehe iOS 12 im September wohl gemeinsam mit neuen iPhones startet. Und was in den Tiefen des Programmtexts aufgetaucht ist, verrät etwas potenziell wichtiges über die Geräte.

Telefonie via Homepod

Die erste Neuerung ist, dass Apple definitiv plant, dass der smarte Lautsprecher Homepod künftig zum Telefonieren eingesetzt wird. Dafür ist zwar weiterhin ein iPhone Voraussetzung, jedoch entfällt die Notwendigkeit, Gespräche zuerst mühsam an das Gerät weiter zu leiten.

iPhone mit zwei SIM-Slots

Die nächsten iPhones, oder zumindest ein Teil der kommenden Modelle, dürften wohl die Verwendung von zwei SIM-Karten unterstützen. Im Code sind sowohl Referenzen auf eine zweite Telefonkarte, einen zweiten SIM-Slot und explizit auch ein "DualSIM-Gerät" zu finden.

Apple würde damit Neuland betreten. Bisher verfügten alle iPhones ausschließlich über einen SIM-Slot. Lange waren Geräte mit zwei Steckplätzen primär in China und Schwellenmärkten erhältlich, in den letzten Jahren boten aber immer mehr bekannte Hersteller Smartphones an, die entweder gleich zwei SIM-Karten schluckten oder optional auch als DualSIM-Variante zu haben waren.

Logische Änderung

Um die westlichen Märkte dürfte es Apple hier aber kaum gehen, denn hier ist die tatsächliche Verwendung von zwei SIMs immer noch selten. In den neuen Hoffnungsmärkten sieht dies allerdings anders aus. Dort ist die Nutzung mehrerer SIMs Standard, da die Provider ihre Tarife oft auf einen oder mehrere Bundesstaaten beschränken und in den anderen Regionen Roamingaufschläge verlangen, welche die Nutzer vermeiden wollen.

In den Milliardenstaat tut sich der kalifornische Hersteller bislang schwer. Freilich nicht nur, weil man keine DualSIM-Handys am Start hat, sondern auch weil man in den stark nachgefragten, niedrigeren Preisregionen der Konkurrenz von Xiaomi, Samsung und Co. kaum etwas entgegensetzen kann. Dass man daran etwas ändern will, scheint auch angesichts der Leaks rund um ein "Budget-iPhone" wahrscheinlich. (gpi, 31.07.2018)