München – Der Beleuchtungshersteller Osram hat nach dem großen Konzernumbau der vergangenen Jahre ein neuerliches Sparprogramm angekündigt. Bis 2020 sollen die Kosten um 130 bis 140 Mio. Euro sinken, wie Finanzchef Ingo Bank am Mittwoch sagte. In Deutschland sollen 600 Arbeitsplätze in der Herstellung nicht mehr lohnender alter Produkte wegfallen.

Im Gegenzug sollen neue High-Tech-Jobs entstehen. Ein Interessenausgleich mit den Arbeitnehmern ist vereinbart, dieser werde 50 bis 60 Mio. Euro kosten, hieß es.

Am Vorabend hatte Osram bekannt gegeben, dass das Geschäft mit Beleuchtung für Straßen, Büros, Industrie- und Sportanlagen verkauft werden soll. Das Management sieht offensichtlich wenig Chancen, gegen die Konkurrenz in diesem Bereich zu bestehen: "Wir haben gesehen, dass es sehr schwierig sein wird, eine Nummer Eins-, Zwei- oder Drei-Marktposition in diesem Geschäft zu haben", sagte Finanzchef Bank dazu.

Nachfrageschwäche aus Autoindustrie

Abgesehen davon hat Osram in diesem Jahr mit Nachfrageschwäche vor allem aus der Autoindustrie zu kämpfen und die Börse mit zwei Gewinnwarnungen in Folge geschockt. Der Nettogewinn brach im dritten Quartal des Osram-Geschäftsjahres (30. Juni) um fast die Hälfte auf 33 Mio. Euro ein. Der Umsatz blieb stabil bei gut einer Milliarde Euro.

Das Unternehmen hat wegen des rasanten technologischen Wandels in der Beleuchtungsindustrie bereits einen großen Umbau hinter sich: Das traditionelle Leuchtengeschäft wurde 2016 verkauft, die Zahl der Osram-Mitarbeiter weltweit sank von über 33.000 auf 26.400. Grundsätzlich will Osram auf Expansionskurs bleiben: Wachsen soll unter anderem der Standort Regensburg, in Malaysia wird in einem großen neuen Werk schrittweise die Produktion erhöht, und auch in China will Osram mehr produzieren. (APA, 1.8.2018)