Felix Mitterers "Piefke-Saga" sorgt auch viele Jahre nach der Ausstrahlung noch für Diskussionen.

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Virgen – Rund zwanzig Jahre nach der Erstausstrahlung im ORF, sorgt Felix Mitterers "Piefke-Saga" wieder für Aufregung. Im Osttiroler Dorf Virgen steht das Stück am Programm mit Aufführungen der Theatergruppe Rabensteiner Virgen – und entzweit Einwohner und Gäste. Wie die "Kleine Zeitung" berichtet, entwickelt sich das Stück im Dorf zur Realsatire:

So habe der Virgener Bäckermeister Ernst Joast, der im Bezirk mehrere Bäckereien betreibt und Sponsor des Theaters sei, ein Mail von einem deutschen Urlauber-Ehepaar bekommen. Die Gäste hätten Joast mitgeteilt, dass sie seine Geschäfte nie mehr betreten würden. Der Bäckermeister habe auch geantwortet: "Ich schrieb, dass wir stolz sind, heimische Vereine unterstützen zu dürfen, die Derartiges auf die Bühne bringen".

Ärger bei Tourismusbetrieben

Plakate, die das Stück ankündigen, sorgten für Verärgerung bei Tourismusbetrieben in Lienz und Matrei, berichtet die Zeitung: Dass die Piefke-Saga jetzt, mitten in der Hochsaison, wo die Deutschen da sind, an der Straße derart provokant beworben werde, sorge für breiten Unmut.

Bei den Einwohnern und in der Theatergruppe sieht man die Aufregung gelassen: "Bei uns in Virgen gab es weder von einem Gast eine Beschwerde noch von einem Einheimischen", sagt Monika Gasser, die Schriftführerin der Theatergruppe auf STANDARD-Anfrage. "Wir haben nur positives Feedback bekommen." Das Stück sei zudem ein großer Erfolg und fast bei jeder Vorstellung ausverkauft.

In der "Piefke-Saga" ging es zwischen 1990 und 1993 um touristische Turbulenzen rund um die deutsche Familie Sattmann im fiktiven Tiroler Ort Lahnenberg. (red, 1.8.2018)