"unzensurier.at" will nun vermehrt englischsprachige Texte anbieten

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"Unzensuriert.at" expandiert weiter. Die FPÖ-nahe Plattform publiziert künftig regelmäßige englischsprachige Artikel, bestätigt ihr Geschäftsführer Walter Asperl – hauptberuflich Referent im freiheitlichen Parlamentsklub – dem STANDARD. "Die englischsprachigen Artikel sind eine Ergänzung für die zunehmende Zahl an internationalen Lesern", so Asperl. Woher diese stammen, ist jedoch unklar. Laut unabhängigen Analysetools wie "Alexa.com" oder "Similar Web" stammt der überwiegende Teil der "unzensuriert.at"-Besucher aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Verbindungen ins Kabinett

Die Plattform war zuvor mit "unzensuriert.de" bereits nach Deutschland expandiert. In einem Gespräch mit einer Undercover-Reporterin von RTL, das heimlich gefilmt wurde, gab der damalige Chefredakteur Alexander Höferl an, damit vor allem die AfD unterstützen zu wollen. Höferl ist mittlerweile im Kabinett von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ).

Ausländerkriminalität

"Unzensuriert.at" berichtet vor allem über Kriminalität von Asylwerbern und ausländischen Mitbürgern. Die FPÖ wird nahezu ausnahmslos positiv dargestellt – kein Wunder, ging "unzensuriert.at" doch auch aus einem persönlichen Newsletter des FPÖ-Politikers Martin Graf hervor. Regelmäßig sorgen Artikel oder Postings auf der Seite wegen ihrer Ausländerfeindlichkeit für Empörung.

Vergewaltigende Asylwerber

Mit der Publikation englischsprachiger Artikel will "unzensuriert.at" offenbar die Regierungsbeteiligung der FPÖ positiv im Ausland darstellen. Die ersten englischsprachigen Artikel handeln etwa von vergewaltigenden Flüchtlingen und Schleppern. Im Mai stehen Wahlen in der EU bevor, hier will auch Trump-Berater Steve Bannon mitmischen. Der war vor einigen Monaten mit seiner Idee eines deutschsprachigen "Breitbart"-Ablegers gescheitert. (Fabian Schmid, 1.8.2018)