Eine ältere Version des CCleaner.

Foto: CCleaner

Das Freeware-Tool CCleaner ist ein schon lange bekanntes und nützliches Tool, um Ordnung in der Registry zu schaffen, Programme schnell zu deinstallieren, problematische Cookies zu löschen oder Autostarts zu verwalten. Vor kurzem ist das Programm in der neuen Version 5.45 erschienen.

Diese behebt laut Changelog ein zwei Fehler und lässt das Programm alle 12 Stunden Nutzungsstatistiken übermitteln, was die Entwicklung von Patches und neuen Features beschleunigen soll. Es hat sich aber noch mehr getan – und zwar nicht zum Guten, wie Betanews berichtet.

Kein "Beenden"-Button

So scheint es nicht mehr möglich sein, die Funktion "Active Monitoring" dauerhaft abzuschalten. Nutzer berichten, dass sie nach dem nächsten Start des Programmes oder einem Reboot des Rechners wieder aktiviert ist. Wer die kostenlose Version verwendet, findet nun auch keine Privatsphäreeinstellungen mehr vor.

Zudem haben die Entwickler von Avast die Möglichkeit entfernt, den CCleaner einfach abzuschalten. Ein Klick auf das "X" des Programmfensters minimiert es lediglich in die Tray-Leiste. Klickt man das dort befindliche Icon rechts, so fehlt die Möglichkeit, das Tool komplett zu beenden. Die Folge: Selbst wenn man das Programm nur gelegentlich braucht, läuft es permanent und schickt jeden halben Tag Informationen heim. Mangels Privatsphäre-Optionen können Nutzer nun auch das Teilen der erhobenen Daten mit Dritten nicht mehr unterbinden.

Wer den CCleaner abdrehen will, muss nun einen Umweg über einen Taskmanager nehmen und das Programm dort "abschießen". Will man verhindern, dass sich die Software nach einem Reboot von selbst startet, muss der entsprechende Autostart-Eintrag deaktiviert werden, nachdem man das automatische Monitoring abgeschalten hat. Löschen darf man ihn nicht, weil er sonst automatisch wieder angelegt wird.

Immer schlechter

Betanews kritisiert, dass CCleaner seit der Übernahme der einstigen Herstellerfirma Piriform durch Avast immer mehr verschlimmbessert wurde. Man verweist etwa auf im Installer gebündelte Software oder Werbung in Pop-ups.

Entwickler versprechen Besserung

Die "Neuerungen" von Version 4.45 haben allerdings für einigen Unmut gesorgt, sodass die Entwickler in ihrem Forum Besserung geloben. Man habe für die neue Version nach einfachen Lösungen gesucht und für bessere Analyse das Active Monitoring ausgeweitet. CCleaner erhebt jedoch ihren Angaben nach keine Daten, die individuellen Nutzern zugeordnet werden können. Es geht etwa um Telemetrie-Daten, aus denen sich schließen lässt, wie gut das Interface funktioniert.

Künftig wolle man das Active Monitoring und die Rückmeldungsfunktion aber trennen und individuell konfigurierbar machen. Dabei werde man die Funktion auch gleich umbenennen. Einen Kommentar zur Nicht-Schließbarkeit des Programms oder den entfernten Privatsphäreeinstellungen gibt man nicht ab. Die angekündigten Änderungen sollen in "den kommenden Wochen" umgesetzt werden. (red, 01.08.2018)