In "Pro & Contra" wurde Mittwochabend über das "Konsumgut Sex" diskutiert.

Foto: Screenshot Puls 4

August ist. Hitze drückt die Lebensgeister ins Koma, es bewegt sich nur, wer unbedingt muss, und auch dann so wenig wie möglich. Berührungen mit anderen Lebewesen werden auf ein Minimum reduziert. Der Schweiß spült den Schmutz von den Rückenhaaren, ehe er sich in einer stetig wachsenden nassen Fläche im Gewebe des Kurzarmhemds sammelt und darauf wartet, dass das nächste Windstößchen seinen Duft den Mitmenschen in die Nase trägt. Wer denkt da nicht an Sex?

Reiz des Sexgesprächs leidet

Für alle, die sich unter den gegebenen Bedingungen nicht nach dem Liebesspiel sehnen, ließ Puls 4 am Mittwochabend bei Pro und Contra diskutieren. Thema: "Konsumgut Sex – War es das mit der Liebe?". Das Gespräch darüber kann ja durchaus anregend sein. Vorausgesetzt, man führt es mit den richtigen Personen.

Der Reiz des Sexgesprächs leidet aber deutlich, wenn daran jemand teilnimmt, dessen einzige "Qualifikation" dafür eher zweifelhaft ist: Der eingeladene Internist mit kurzer Politikvergangenheit fiel in früheren Debatten zum Thema eigentlich nur dadurch auf, dass er gegen einen stärkeren Schutz vor sexueller Belästigung mit der eigenen Grapschervergangenheit argumentierte. So einfach kommt man also ins Puls-4-Studio. Und kann dort krude Thesen absondern, die sogar der ähnlich konservativen Kein-Sex-vor-der-Ehe-Superkatholikin auf dem Nebenstuhl unangenehm sind.

Politische Fernsehdebatten über die körperliche Liebe, das lernt man bei Pro und Contra, sind selten stimulierend. Ein Minibabyboom neun Monate nach der Sendung wie bei langen Stromausfällen ist also nicht zu erwarten. Aber es ist eh so heiß.