Piraterie könne dazu führen, dass sich neue Einnahmequellen entwickeln.

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In den letzten Jahren gab es bereits zahlreiche Studien, die versucht haben herauszufinden, welche Wirkung Piraterie letztendlich auf Einnahmen hat. Das Institute of Information Law der Universität Amsterdam hat nun eine weitere erstellt, die erkunden soll, welche Trends es gibt. Dabei verglich man die eigenen Ergebnisse mit einer zweiten Studie aus dem Jahr 2014, um Trends zu erkennen.

Fast überall in Europa sinkend

35.000 Personen aus 13 Ländern nahmen, wie Torrentfreak berichtet, an der Studie teil, 7.000 von ihnen waren minderjährig. Eines der wichtigsten Ergebnisse war, dass Piraterie in Europa grundsätzlich am Sinken ist – etwa in Frankreich, Schweden und den Niederlanden. Von den 13 Ländern ist Deutschland das Einzige, wo es einen leichten Anstieg gegeben hat. Insgesamt am meisten illegal heruntergeladen wurde in Europa in Spanien. An erster Stelle international findet sich Indonesien, gefolgt von Thailand und Brasilien.

Piraten und legale Nutzer überschneiden sich

Einer der Studienautoren erzählte Torrentfreak, dass Piraten und legale Nutzer oft dieselben Personen sind – und doppelt so viel ausgeben wie jene Personen, die ihre Inhalte rein legal beziehen. Grundsätzlich gelte auch: Je reicher ein Land ist, desto weniger Piraterie werde betrieben. Grund für den illegalen Download ist zumeist der hohe Preis des jeweiligen Inhalts. Dementsprechend wirke sich Piraterie auch negativ auf Verkäufe aus – außer bei Jungen, die sowieso nicht das Geld hätten, um die illegal beschaffenen Inhalte zu kaufen.

Aber: Durch Piraterie würden sich neue Einnahmequellen erschließen. So würde jedes zehnte illegal heruntergeladene Album einem verkauften Konzertticket entsprechen. Das gelte aber nicht bei Filmen – hier würden Piraten nicht eher ins Kino gehen oder für einen Stream bezahlen. (red, 1.8.2018)