Die Regierung in Sacramento macht sich seit Jahrzehnten für strenge Abgasregeln stark.

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Detroit – Die US-Regierung macht mit der geplanten Aufweichung von Abgasregeln für Autos ernst und will Staaten wie Kalifornien das Recht nehmen, strengere Vorschriften zu erlassen. Nach dem am Donnerstag veröffentlichten Vorschlag des Verkehrsministeriums in Washington sollen Vorgaben zum Benzinverbrauch auf dem Stand von 2020 bis 2026 eingefroren werden.

Zudem sollen die Autokonzerne deutlich weniger Elektroautos als bisher geplant auf die Straße bringen müssen. Den Angaben zufolge können Hersteller bis 2029 so insgesamt 319 Mrd. Dollar (272,7 Mrd. Euro) einsparen. Allein bei Volkswagen sollen es 20 Mrd. Dollar sein. US-Präsident Donald Trump hatte im vergangenen Jahr den Rückzug aus dem 2015 geschlossenen Pariser Klimaabkommen verkündet. Im Rahmen der Vereinbarungen hatten sich auch die USA verpflichtet, den Kampf gegen die Erderwärmung zu verstärken.

Mit den jetzt vorgeschlagenen Änderungen nimmt der Streit zwischen der Bundesregierung und Staaten wie Kalifornien an Fahrt auf. Die Regierung in Sacramento macht sich seit Jahrzehnten für strenge Abgasregeln stark, vor allem um den Smog im Großraum Los Angeles zu bekämpfen. Kalifornien hatte bereits im März angekündigt, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um die Vorgaben aufrechterhalten zu dürfen.

Kalifornien hatte besonders ambitionierte Pläne. Ab 2030 sollte im US-Bundesstaat praktisch kein Auto mehr verkauft werden, das irgendwelche Abgase ausstößt. 2050 sollten Verbrennungsmotoren überhaupt von den Straßen verschwunden sein. Trumps Vorgänger Obama hatte das Ziel, USA-weit per Gesetz den Spritverbrauch bis 2025 auf 4,3 Liter zu halbieren. (APA/red, 2.8.2018)