Managua – Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat eine Arbeitsgruppe gegründet, um zu einer friedlichen Lösung des Konflikts in Nicaragua beizutragen. "Wir haben einem Mechanismus zugestimmt, der die Annäherung und die Suche nach Wegen zum Frieden in Nicaragua ermöglicht", sagte am Donnerstag (Ortszeit) der chilenische OAS-Botschafter Hernan Salinas.

Die Gruppe soll künftig die Vorgänge in dem mittelamerikanischen Land überwachen und nach friedlichen Lösungen für den Konflikt suchen. 20 Mitgliedsländer stimmten während einer außerordentlichen Sitzung des Ständigen Rats zu. Es gab vier Gegenstimmen, acht Mitgliedsländer enthielten sich.

Gegenstimmen

Der Entsandte aus Nicaragua, Denis Moncada, lehnte die Arbeitsgruppe deutlich ab. Nicaragua werde keiner Kommission oder Gruppe, die vom OAS-Rat organisiert sei, Zutritt gewähren, so Moncada. Auch Venezuela, Bolivien und der karibische Inselstaat St. Vincent und die Grenadinen stimmten gegen die Gründung der Arbeitsgruppe. Die OAS ist ein Zusammenschluss von nord- und südamerikanischen Staaten.

In Nicaragua stehen sich seit Mitte April die Regierung unter Präsident Daniel Ortega und eine zivile Opposition gegenüber. Entflammt hatte den Konflikt eine geplante Sozialreform, die später jedoch zurückgezogen wurde. Demonstranten wurden von regierungsnahen Gruppen angegriffen, seither eskaliert die Lage immer weiter. Menschenrechtsgruppen sprechen von mehr als 450 Toten. Die Regierung erkennt nur 195 Tote offiziell an. (APA, 3.8.2018)