In Tunneln ist es kühl – aber leider auch gefährlich.
Foto: APA/AFP/Norwegian Public Roads Administration

Oslo/Stockholm/Helsinki – Die Hitzewelle, die Nordeuropa derzeit für skandinavische Verhältnisse ungewohnte Temperaturen beschert, zieht die unterschiedlichsten Folgen nach sich: von den verheerenden Waldbränden, die Schweden heimsuchten, bis zum eher symbolischen Ereignis, dass der bislang höchste Berggipfel Schwedens nun nur noch der zweithöchste ist, weil sein Gletscher dahinschmilzt.

Ungewohnt ist die Hitze aber nicht nur für Menschen, sondern auch für die subarktische Tierwelt. Rentiere wurden in den vergangenen Tagen bei Verhaltensweisen beobachtet, die sie normalerweise nicht an den Tag legen. Im nordfinnischen Rovaniemi etwa staunten Badegäste am Flussufer der Stadt nicht schlecht, als sich plötzlich eine Gruppe Rentiere unter sie mischte (ein Foto finden Sie hier). Die Anwesenheit vieler Menschen schreckte die Tiere nicht vor der dringend benötigten Abkühlung ab.

Weniger entspannt sieht man in Norwegen, wie die dortigen Rentierbestände mit der Hitze umgehen: Die Tiere zögen sich vor der Hitze in Straßentunnel und an andere schattige Plätze zurück, warnte Tore Lysberg von der Straßenverkehrsbehörde. Autofahrer sollten daher in und nahe Tunneln besonders vorsichtig fahren. Im Bezirk Finnmark im äußersten Norden Norwegens leben große Rentierbestände. Er liegt jenseits des Polarkreises, trotzdem wurden dort heuer schon zwölf Tropennächte – also Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad Celsius sinkt – registriert. (red, 3. 8. 2018)