Rom – Im Kampf gegen die illegale Einwanderung will Italien eine Milliarde Euro für Entwicklung in Afrika investieren. "Wir wollen Wirtschaft und Arbeit in Afrika unterstützen", erklärte der italienische Innenminister und Chef der rechten Lega, Matteo Salvini, im Interview mit dem TV-Kanal SkyTg24 am Freitag.

"Die EU-Außengrenzen zu schließen, genügt nicht: Wir müssen den afrikanischen Ländern Arbeitsaussichten geben und setzen dabei auf Landwirtschaft, Fischerei und Handel. Unsere Regierung wird das tun, was die Linke bisher nicht getan hat", betonte Salvini, der auch Italiens Vizepremier ist. Auch österreichische NGOs forderten in der Vergangenheit immer wieder eine "Entwicklungsmilliarde" für Afrika.

Rückführungen

Salvini forderte von der EU, verstärkt Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern der Geflüchteten abzuschließen. Jeder Kooperationsvertrag mit afrikanischen Ländern müsse zur selben Zeit auch Rückführungsabkommen beinhalten, verlangte der Lega-Chef.

Italien habe ein Rückführungsabkommen mit Tunesien unterzeichnet, das gut funktioniere. "Wir müssen weitere Abkommen mit Nigeria, Senegal, Gambia, Cote d'Ivoire und Mali unterzeichnen", sagte Salvini, der Besuche in Marokko und Algerien ankündigte.

"Geld, Zeit und Energien verschwendet"

Der Innenminister berichtete, dass 135 tunesische Migranten an Bord von 13 Booten auf der Insel Lampedusa gelandet seien. "Diese Migranten haben Geld, Zeit und Energien verschwendet: Sie werden in den nächsten Tagen nach Hause zurückgeschickt. Nach Italien wandert man mit Genehmigung ein. Schluss mit dem schönen Leben!", kommentierte Salvini. Zugleich kündigte er die sofortige Abschiebung von Ausländern, die Verbrechen in Italien begehen, an. (APA, 3.8.2018)