Dem Ingeniör darf nichts zu schwör sein – und dem Geheimagenten schon gar nicht. Welch pickelhartes Anforderungsprofil mit dem Job einhergeht, zeigt die neue Folge des Agentendauerbrenners Mission: Impossible.

Tom Cruise alias Ethan Hunt hat einmal mehr alle Hände voll zu tun, Wüterichen mit Weltzerstörungsplänen die Suppe zu versalzen. Er muss per Fallschirm auf das Grand Palais in Paris springen (obwohl es komfortabler wäre, den Haupteingang zu benutzen), er zerlegt ein französisches Herrenklo, schlägt den halben Fuhrpark der Pariser Polizei zu Klump, hüpft wie ein Känguru über drei Dutzend Londoner Häuserschluchten, hängt an jeder einzelnen Felsklippe in den Gebirgen des Kaschmir und haut alle fünf Minuten diversen Bösewichten saftige Fausthiebe ins Ziffernblatt. Überraschendes Ende des Films (Vorsicht, Spoilerwarnung!): Er geht gut aus.

Keine Pleiten

Leider kriegt man im Kino immer nur die Erfolge der IMF (Impossible Mission Force) zu sehen, nicht die Pleiten. Aber auch die gibt es. Im Frühjahr 2018 bricht Hunt zu einem Einsatz in einem mitteleuropäischen Binnenstaat auf, wo sich ein schlitzohriger Jungpolitiker mit ein paar schlitzwangigen Geheimbündlern zusammengetan hat, um Kanzler zu werden und die Weltherrschaft zu erobern.

Die IMF-Mission lässt sich verheißungsvoll an. Hunt schlüpft mithilfe einer aschfahlen Gummimaske und zwei King-Size-Tränensäcken in die Rolle des Vizes des Kanzlers und schafft das unmöglich Geglaubte: den Kanzler zum Sprechen zu bringen. Es stellt sich heraus, dass hinter dem Kanzler zwei klandestine Bünde mit den mysteriösen Kürzeln "IV" und "WKÖ" stecken. Hunt beschließt, sich als Polizeipferd zu verkleiden, um in den innersten Kreis der Verschwörer einzudringen.

Wasser und Fallobst

Von hier an geht alles schief. Hunt wird gefangen genommen und von einer Systemschergin mit dem Spitznamen "Madame 150 Euro" erpresst: Entweder er fristet einen Monat lang sein Leben mit diesem Minibetrag, oder Madame sprengt mit einer Plutoniumbombe die Sozialversicherung in die Luft.

Obwohl sich Hunt nur von Wasser und Fallobst ernährt und zum Nachtisch Kitt aus den Fenstern frisst, stellt sich heraus: Mission Impossible. Mit solch fiesen Feinden konnte nicht einmal Hunt rechnen. Schafft er es, das Ruder doch noch herumzureißen? Wir wollen es hoffen – Fortsetzung folgt. (Christoph Winder, 4.8.2018)