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Tausende Palästinenser protestieren erneut an der Grenze zu Israel.

Foto: REUTERS/Mohammed Salem

Gaza – Ein Palästinenser ist bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee an der Gaza-Grenze erschossen worden. Mindestens 220 weitere Menschen seien verletzt worden, davon 90 durch scharfe Munition, teilten das Gesundheitsministerium in Gaza sowie ein Vertreter eines Krankenhauses am Freitag mit.

Die Armee sprach von 8.000 Palästinensern, die an fünf Punkten an der Grenze zu Israel versucht hätten, die Sicherheitseinrichtungen zu beschädigen. Eine Gruppe sei nach Israel eingedrungen und habe Brandbomben sowie einen Sprengsatz geworfen. Sie sei danach in den Gazastreifen zurückgekehrt. Ein israelischer Panzer habe daraufhin einen militärischen Stützpunkt der im Gazastreifen herrschenden Hamas angegriffen.

Proteste seit Ende März

Seit Ende März wurden bei Protesten und Konfrontationen nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 156 Palästinenser von israelischen Soldaten getötet. Ein israelischer Soldat wurde erschossen. Die Palästinenser fordern ein Ende der Gaza-Blockade und ein Recht auf Rückkehr in jene Gebiete, aus denen ihre Familien bei der Gründung Israels 1948 flüchteten oder vertrieben wurden. Israel lehnt dies ab. Im Gazastreifen, einem schmalen Landstrich am Mittelmeer, leben auf engstem Raum rund zwei Millionen Palästinenser.

Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, Zivilisten immer wieder als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. (APA, red, 3.8.2018)